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Norwegische Fjorde mit der AIDAsol

Norwegische Fjorde mit der AIDAsol

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Montagmorgen, Autobahn, auf dem Weg zum Cruise Center Steinwerder, Hamburg. Eine halbe Stunde vor Ankunft melde ich mich telefonisch bei Parken und Meer an. Parken und Meer ist ein Park-Service, der den PKW für die Zeit der Reise in Obhut nimmt. Bei der Anreise mit dem eigenen Auto, ist ja immer die Frage, wo man es lässt. Wir haben mittlerweile schon häufiger die Dienste von Parken und Meer in Anspruch genommen und immer beste Erfahrungen gemacht. Der Service ist wirklich durchdacht, das Personal stets aufgeräumt, freundlich und behilflich. Direkt vor dem Cruise Center geben wir unseren PKW also in die Hände der Jungs von Parken und Meer. Unser Wagen wird uns beim Check-out dann wieder direkt am Schiff übergeben, auch wenn die Fahrt der AIDAsol diesmal in Hamburg Altona enden wird.

Auf dem kurzen Weg zur Check-in-Halle kommen wir an der Gepäckaufnahme vorbei und geben unsere Koffer ab. Der Check-in ist sehr entspannt und als das obligatorische Steuerrad-Foto im Kasten ist, gehen wir an Bord.

Es erwarten uns zehn Tage auf der AIDAsol

Hamburg

Nachdem wir einen ersten Blick in die Kabine geworfen haben, schreiten wir zur ersten Amtshandlung an Bord. Als Symbol dafür, dass der Urlaub nun so richtig beginnt, hat es sich zu einer netten Tradition entwickelt, dass wir direkt nach dem Entern des Schiffes einen leckeren Cocktail an Deck verköstigen. ?
Gegen Abend setzt sich die AIDAsol in Marsch und wir verlassen Hamburg in Richtung Bergen.

Blick von Bord in Richtung Michel und Elbphilamonie

Auf See

Am Abend des zweiten Tages auf See gönnen wir uns ein leckeres 6-Gänge-Menü im Restaurant Rossini. In herrlichem Ambiente werden hier allerlei Köstlichkeiten serviert und auch diesmal hat der Smut die Kombüse anständig durcheinandergewirbelt.

Wir beginnen nach dem Amuse-Gueule mit Forelle in der Variation (Lauwarm pochierte Regenbogenforelle, Tatar von der Lachsforelle und cremiges Nusseis). Weiter geht es mit einer Consommè vom Wildkaninchen mit Praline vom eigenen Fleisch, mit einem in Limettenbutter gebratenes Filet vom Eismeerkabeljau auf Perlgraupenrisotto mit Maracujasauce, mit einem sagenhaften Karotten-Ingwer-Sorbet mit Curryschaum, mit einem auf einem Wildkräuterbett gegarten Elchrücken mit Rote-Bete-Gnocchi und Tannenjus und schließen das Menü mit einem Süßdolden-Himberkuchen mit Cassiseis ab.
Mittlerweile waren wir auf verschiedenen AIDA-Reisien schon einige Male im Rossini essen und jedesmal sehr angetan. Ist ein schöner Kontrast zu den Buffet-Restaurants ;-).

Ein lauschiges Plätzchen im Rossini

Gaumenfreuden

Die Schar der Mitreisenden auf dieser Route setzt sich diesmal aus erstaunlich vielen älteren und alten Menschen zusammen. Kein Witz: 60-jährige, die mit ihren Eltern unterwegs sind. Ich habe noch nie derart viele Rollstühle und Rollatoren an Bord gesehen. Nun finde ich das grundsätzlich wirklich klasse, jedoch machen einige Senioren auf mich einen recht überforderten Eindruck. Selbst bei guter Konstitution ist es für Menschen 80+ eine Herausforderung sich auf einem schwanken Schiff mit mäßigem Seegang zu bewegen. Leider treffe ich im Verlauf der Reise einige mit verbundenen oder eingegipsten Körperteilen wieder.

Bergen

Bergen ist die regenreichste Stadt Europas und gerade deshalb fragte ich mich jahrelang, warum ich ausgerechnet dort einen Teil meines Urlaubs verbringen soll. Bettina hatte mich zu dieser Norwegentour überredet. Gott sei Dank! Auf dieser Route erlebst du einige Kneif-mich-Momente.
Bergen ist eine wirklich beeindruckende Destination. Mit der Fløibahn geht es in sechs Minuten auf den 320 Meter hohen Fløien, von dem du einen grandiosen Blick über ganz Bergen hast. Die Bahn ist barrierefrei und mit Rollstuhl gut machbar. Tipp: Besorg dir das Ticket für die Bahn schon im Internet. So sparst du dir die irre lange Wartezeit am Ticketcounter.
Einen Besuch wert ist auch der Fischmarkt. Hier gibt es allerlei zu sehen, zu riechen und zu probieren.
Im Hafen von Bergen liegt neben der AIDAsol auch die AIDAdiva. Das ist wirklich ungewöhnlich. Nachmittags verabschieden wir die AIDAdiva mit lautem Getöse und Gewinke in Richtung New York.

Panoramablick über Bergen

Bergen

Seltenheit: Zwei AIDA-Schiffe in einem Hafen

Hellesylt und Geirangerfjord

Nach einer Stippvisite in Hellesylt durchfahren wir den Geiranger Fjord. Kneif-mich-mal!

Hellesylt

Geiranger oder besser gesagt Geirangerfjord gehört zweifellos zu den Highlights  dieser Reise. Nicht umsonst wurde der Fjord schon 2005 zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt. Es ist irre, sich mit einem solch großen Schiff dort zu bewegen.

Geirangerfjord

Sieben Schwestern (Wasserfälle) und rechts der Freierwasserfall im Geirangerfjord

Geirangerfjord

Åndalsnes und Molde

Åndalsnes und Molde haben wir an einem Tag abgehakt. Für Rollstuhlfahrer gibt es dort nicht so wahnsinnig viel zu sehen. Wir sind dennoch von Bord und haben einen kleinen Spaziergang unternommen. Mir fällt auf, das sehr viele Geschäfte über eine Rampe verfügen. Ein Eindruck, der sich im Verlauf der Reise noch verstärken wird. In Norwegen gehören Rampen scheinbar ganz selbstverständlich zum Stadtbild. Eine Freude, dass zu sehen.

Åndalsnes

Åndalsnes

Trondheim

Trondheim ist eine beeindruckende Stadt mit ca. 190.000 Einwohnern. Ein Shuttlebus bringt uns vom Schiff zum Nidarosdom. Der Bus verfügt über einen Lift und so komme ich mit dem Rollstuhl bequem hinein. Der Hafen ist sehr zentral gelegen, sodass du auch fußläufig in die Stadt gegangen kannst.

Trondheim, Nidarosdom

Trondheim

Trondheim

Trondheim

Ålesund

Die Stadt ist etwa 236 km nordnordöstlich von Bergen entfernt und verteilt sich auf mehreren Inseln. Natürlich zeichnet sich die Umgebung von Ålesund durch Fjorde, Berg- und Inselketten aus. Der Stadtkern von Ålesund ist durch den Jugendstil geprägt.

Ålesund

Ålesund

Ålesund

Eidfjord

Es ist ja ohnehin schon irre, mit Kreuzfahrtschiffen durch die Fjorde Norwegens zu fahren. Irgendwie denke ich unterwegs häufiger, sie gehören dort einfach nicht hin. Einerseits ermöglichen Sie mir als Rollstuhlfahrer eine tolle Möglichkeit, das Land und die atemberaubende Natur zu entdecken, andererseits ist die Welt hier von einer solchen Schönheit, dass sie unbedingt geschützt und erhalten werden muss.

In Eidfjord ist es gerade so, als schipperten wir über einen Alpensee und würden vor einem kleinen Österreichischen Dorf anhalten. In 30 oder 40 Meter Höhe überblickst du alles und bist mit Abstand das höchste „Gebäude“ oder Gebilde im Dorf.

Stavanger

Stavanger ist mit ca. 130.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Norwegens und verfügt über einen schönen Stadtkern und eine sehenswerte Altstadt (sportlich für Rollstuhlfahrer). Das Hafengelände ist der aufgeräumt und schön anzusehen.

Ankunft in Stavanger

Dom von Stavanger

Gefühltes Aprilwetter im September

Farbenfrohes Stavanger

In der Altstadt

Barrierefreiheit

An Bord

An Bord der AIDAsol ist fast alles problemlos mit dem Rollstuhl erreichbar, es stehen genügend Aufzüge zur Verfügung. In den Buffet-Restaurants werden Tische für Rollstuhlfahrer bis 30 Minuten nach Öffnung reserviert. Die barrierefreien Kabinen sind großzügig und du kommst mit dem Rollstuhl sehr gut zurecht. In einem „Kreuzfahrt-Spezial“ habe ich verschiedenen Reedereien 20 Fragen zur Barrierefreiheit gestellt. In einem früheren Blogpost „Kreuzfahrt mit Rolli“ findest du zusätzlich Infos zur Barierefreiheit bei AIDA.

Ausflüge

Wie auf fast jeder Reise findet zu Beginn ein sogenannter Barrierefreitreff statt. Hier werden Reisende mit Handicap über alles Mögliche informiert: Ausflüge, Unterstützung an Bord oder beim Verlassen des Schiffes, Hilfsmittel usw. Diesmal ist die Veranstaltung erstaunlich professionell. (Das habe ich schon anderes erlebt.) AIDA bietet zudem nun eine eigene Broschüre für barrierefreie Ausflüge an. Das ist begrüßenswert und habe ich vorher nicht erlebt. Schön, wenn das ein neuer Standard wäre.

Wenn du in einen Bus einsteigen kannst, stehen dir sehr viele Ausflüge zur Verfügung. Für Rollstuhlfahrer, die dazu nicht in der Lage sind, stehen zwar kaum buchbare Ausflüge zur Auswahl, jedoch kann eine Menge auf eigene Faust unternommen werden. Alle Städte sind vom Hafen aus gut erreichbar. Beim Verlassen des Schiffes hilft die Crew nach Kräften. Wenn nötig werde ich regelmäßig im Rollstuhl über Treppen getragen oder in Tenderboote gehoben. Schön, dass so etwas bei AIDA ganz pragmatisch läuft.

Die Städte weisen teilweise etwas ruppiges Kopfsteinpflaster auf. Mit etwas Hilfe sollte das aber gut machbar sein.

Fazit

Die Reise ist anders als viele Kreuzfahrten, hier steht die sagenhafte Landschaft im Mittelpunkt. Wie gesagt, die Norwegischen Fjorde bieten dir eine Landschaft, die einen Kneif-mich-Moment nach dem anderen auslöst. Wenn dir der kalte Wind die Kapuze vom Kopf weht, gewinnt die Tour etwas von einer Expidition. Vergiss dein Regenzeug nicht, wenn es regnet, dann ordendlich. Mit dem Rollstuhl erlebst du auf dieser Tour bestimmt keine unangenehmen Überraschungen.

Kreuzfahrt-Spezial für Rollstuhlfahrer

Kreuzfahrt-Spezial für Rollstuhlfahrer

Das Interesse an Kreuzfahrten, dieser wunderbaren Art des Reisens, ist ungebrochen. Viele Menschen lassen den Alltag hinter sich, stechen in See und brechen zu neuen Abenteuern auf.

Nun gibt es im weltweiten Meer der Informationen jede Menge Seemannsgarn, enthusiastische Reiseberichte und tolle Bilder. All das macht Lust auf Meer. Der HandiCaptain beteiligt sich ausgiebig daran, wohlwissend dass handfeste Infos für Menschen mit Handicap unentbehrlich sind.

Deswegen gibt es nun dieses Kreuzfahrt-Spezial. Mit den kompakten Informationen kannst du eher einschätzen, ob eine Kreuzfahrt für dich in Frage kommt, was dich erwartet und welcher Anbieter dich anspricht.

Insgesamt habe ich 12 Anbieter angeschrieben und 20 Fragen gestellt. Fragen, die speziell für Rollstuhlfahrer relevant sind. Acht Unternehmen haben ihre Angaben engagiert beigesteuert, mich mit Antworten und Bildmaterial versorgt. An dieser Stelle ein herzliches „Danke schön“ an alle Teilnehmer.

Diese Anbieter haben leider auf die Anfrage nicht reagiert:
Phoenix Reisen, Norwegian Cruise Line, Royal Caribbean, A-ROSA.

20 Fragen zur Barrierefreiheit

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AIDAprima in Hamburg | Foto: AIDA Cruises

Organic SPA, AIDAprima | Foto: AIDA Cruises

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Barrierefreie Außenkabine auf MeinSchiff 3 | Foto: TUI Cruises

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Barrierefreie Kabine auf der Color Fantasy & Color Magic | Foto: Jallafilm, Tomas Bruce Dyrud

Barrierefreie Kabine auf der Color Fantasy & Color Magic | Foto: Jallafilm, Tomas Bruce Dyrud

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Die EUROPA vor den Seychellen | Foto: Hapag-Lloyd Cruises

Das Lido Café | Foto: Hapag-Lloyd Cruises

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Queen Mary 2 im Geiranger Fjord | Foto: Cunard Line

Queen Victoria, Queens Room Dancing | Foto: Cunard Line

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MSC Meraviglia | Foto: MSC Rights

Barrierefreie Kabine auf der MSC Meraviglia. Sie wird ab April 2018 ab Hamburg in See stechen. | Fotos: MSC Rights

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Costa Fortuna | Foto: Costa Crociere S.p.A.

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Tenderboot AIDAmar | Foto: HC

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MS Richard With, Hurtigruten | Foto: Hermann Oberhofer/Hurtigruten

An Deck der MS Finnmarken | Foto: Claire Netting/ Hurtigruten

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Flughafen-Schiff-Transfer mit einem Rollstuhltaxi | Foto: HC

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Sonnenuntergang an Deck | Foto: HC

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Dein Kommentar ist gefragt

Hast du bereits Erfahrungen auf See sammeln können? Mit Welchem Schiff warst du auf welcher Route unterwegs? Hast du einen guten Tipp?
Ich freue mich auf auf deinen Kommentar. LG & Ahoi!

 

 

Zuggerät & Co: Elektromobilität für Rollstuhlfahrer

Zuggerät & Co: Elektromobilität für Rollstuhlfahrer

Brachte man vor ein paar Jahren die Begriffe „Elektro“ und „Rollstuhl“ zusammen, landete man beim Elektrorollstuhl. Heute ist die Elektromobilität für Rollstuhlfahrer vielfältiger. Mittlerweile gibt es zahlreiche Hersteller von Zuggeräten und E-Handbikes. Die Geräte sehen oft cool aus und bieten dem Nutzer eine ganze Reihe Vorteile (je nach Ausführung):

  • Das Zuggerät kann im PKW verladen werden.
  • Das Zuggerät (mit großem Rad) ist recht geländegängig.
  • Der Aktivrollstuhl bleibt mit abgekoppeltem Zuggerät klein und wendig.
  • Mit dem Aktivrollstuhl sind Barrieren teilweise überwindbar.
  • Der Nutzer bleibt durch die aktive Bewegung besser in Form.
  • Das Fahren macht irre Spaß.

Ein Zuggerät gibt dir eine gehörige Portion Freiheit zurück. Wenn du mit deiner Familie, deinen Freunden oder ganz für dich durch die Lande radelst, dir den Wind um die Nase wehen lässt, spürst du ein fantastisches „Lange-vermisst-Gefühl“. Herrlich sowas!

Viele Zuggeräte sehen schnittig aus und die erste Frage ist oft, „Wie schnell kann das fahren?“ Diese Frage umreißt ein heikles Thema. Es dreht sich nicht so sehr um die Frage „Wie schnell kann …“, sondern vielmehr um „Wie schnell darf …„.

Eine Grauzone gibt es nicht

Einige Hersteller – und wohl auch Nutzer – sprechen von einer Grauzone und verfallen ins Eigentlich. „Eigentlich ja nur 6 km/h, fährt aber 15 km/h oder 25 km/h …“

Grauzone suggeriert, dass irgendetwas irgendwie nicht ganz geregelt ist. Stimmt aber nicht. Eine Grauzone gibt es nicht!

In Deutschland besteht Versicherungspflicht für Fahrzeuge (auch Krankenfahrstühle), deren Geschwindigkeit mehr als 6 km/h beträgt. Bis 6 km/h bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit wird ein Schaden von der Haftpflichtversicherung des Halters übernommen. Geräte, die zwischen 6 und 14 km/h schnell sind, benötigen ein Versicherungskennzeichen.

Die Grundlage für die Versicherung und für die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr ist eine Betriebserlaubnis für das Gerät. Diese stellt, häufig als Einzelbetriebserlaubnis, der TÜV aus. Zur Erteilung einer solchen Betriebserlaubnis sind bestimmte Ausstattungsmerkmale nötig, z. B. Beleuchtung, Bremsen, Kennzeichenhalter, rotes Dreieck …

Kein Zuggerät ohne Betriebserlaubnis

Wer sich für ein Zuggerät entscheidet und schneller als 6 km/h unterwegs sein möchte, sollte abklären, ob der Hersteller eine Betriebserlaubnis bieten kann. (Ein Zuggerät mit 6 km/h sieht mehr nach Betriebsstörung als nach Fortbewegung aus.)

Manche Hersteller liefern Geräte jenseits der 6 km/h ohne Betriebserlaubnis aus und lassen sich vom Kunden unterschreiben, dass das Zuggerät nur auf Privatgelände benutzt werden darf. Dieser Kniff mag die Hersteller vielleicht juristisch absichern, für den Nutzer ist eine solche Praxis (sorry) kompletter Mumpitz!

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Abgesehen davon, dass Nutzer ohne Versicherungsschutz unterwegs sind, bedeutet das fehlende Kennzeichen nicht bloß eine Ordnungswidrigkeit, sondern wird als Straftat eingestuft. Das kann teuer werden! Lass dir nicht erzählen, dass man Rollstuhlfahrer nicht anhält oder ein Schadensfall gänzlich abwegig ist. Elektromobilität heute ist keineswegs eine exotische Spezies mehr, sondern sehr populär.

Krankenkasse löhnt für die Versicherung

Werden übrigens gute Gründe angeführt, bewilligen Krankenkassen bisweilen die Ausstattung des Zuggeräts mit einer Geschwindigkeit von über 6 km/h. In solchen Fällen kommt die Krankenkasse auch für die Versicherungskosten auf.

Wheel-e Pro-Activ

Nun bin ich kein Rollstuhl-Historiker aber lehne ich mich zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, Hybrid-Handbikes und Zuggeräte haben die Fortbewegung für Rollifahrer revolutioniert? Mehr als 1.000 km habe ich mittlerweile kreuz und quer durch Rheinhessen zurückgelegt. Mit dem Zuggerät habe ich meine Umgebung neu entdeckt und endlich wieder Natur geatmet.

Mein Tipp: Informiere dich vor der Entscheidung für ein Zuggerät beim Hersteller nach der Erteilung einer Einzelbetriebserlaubnis durch den TÜV. Lass die Abnahme zur Erlangung der Einzelbetriebserlaubnis vom Hersteller durchführen, du selbst wirst kaum in der Lage dazu sein.

Links zum Thema:

Grand Tour of the Orient (4): Dubai

Grand Tour of the Orient (4): Dubai

Erzählst du jemanden, dass du Dubai besuchst, sind die Reaktion nun … sagen wir mal ambivalent. Von „gigantisch“ bis „interessiert mich nicht“ ist alles dubai äh … dabei. Ok, Dubai ist eine Stadt wie keine andere. Alles angelegt und künstlich. Wobei ich diesem „künstlich“ gar keinen abwertenden Touch verpassen würde. Im Gegenteil, alles ist sehr beeindruckend.

Ich liebe es, von Deck aus auf atemberaubende Skylines zu blicken. Am besten mit einem leckeren Cocktail in der Hand und einem warmen Lüftchen um die Nase. Zwar reicht Dubai um Längen nicht an New York City heran, aber die Aussicht auf den unglaublich hohen Burj Khalifa ist nicht von schlechten Eltern.

Nächtliches Dubai – von Deck aus betrachtet

In Dubai befindet sich der Big-Bus-Terminal direkt am Hafen. HOHO-Freunde (Hop on – Hop off) können also direkt vom Schiff aus starten. Die Busse sind alle mit einer Rampe ausgestattet, für Rollstuhlfahrer also machbar. Ein Tagesticket für den Bus kostet rund 60 Euro.

Allerdings gibt es auch Alternativen. Für eine dreistündige Tour mit einem Taxi löhnen wir rund 80 Euro. Eine solche Tour ist individueller, der Fahrer hält überall an und lässt dir alle Zeit der Welt. Zudem ist das Taxi viel günstiger, gerade wenn du dich mit anderen zusammenschließt.

Dubai Marina

Dubai Marina ist ein Stadtteil ca. 25 km südwestlich vom Stadtzentrum Dubais entfernt. Am Jachthafen lässt sich wunderbar bummeln. Auffällig ist der 306 Meter hohe Cayan Tower, der nach oben hin eine 90°-Drehung vollzieht.

Baumbestand auf der Palme Jumeirah – fast echt.

Das Burj al Arab wurde wiederholt zum luxuriösesten Hotel der Welt gewählt.

Ein lieber Freund hatte für uns eine Führung durch das Hotel organisiert. Nun, es gibt ja Dinge, die vergisst du so schnell nicht. Die Einblicke dieses Hotels gehören zweifelsohne dazu. Auch wenn die unglaublich tiefen Teppiche ein zügiges Rollstuhlfahren erschweren (scheiß drauf!), könnte mir eine derartige Logis sehr gefallen.

Blick in eine Luxus-Suite …

Alle Suiten haben eine einmalige Aussicht.

Blick von oben in die Lobby

Es ist November und die Temperaturen erreichen so langsam wieder den Bereich des erträglichen. Wer auf die Schnapsidee kommt, im Sommer herzukommen, kann sich in einem klimatisierten Bus-Wartehäuschen abkühlen.

Bushäuschen mit Klimaanlage

Die Altstadt … in neu.

Da sagt der Fahrer doch tatsächlich, „Hier bauen wir unsere Altstadt.“ Hä? Leck mich am Arsch, sowas habe ich noch nicht gesehen. Die uralten Gebäude von denen der Putz bröckelt sind nagelneu.

Das Hotel Atlantis auf der Palme Jumeirah

Der Burj Khalifa – mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt

Um den Besuch des Burj Khalifa kommt der Dubai-Reisende kaum herum. Zu Recht. Der Turm stellt alleine wegen seiner Höhe alles in den Schatten. Wir buchen uns ein Ticket für die Sky-Lobby im 148 Stock und werden nicht enttäuscht. Bei leckeren Getränken und Gebäck genießen wir die atemberaubende Aussicht.

Blick auf Downtown Dubai

Bevor du in den wahnsinnig schnellen Lift nach oben steigen kannst, gibt es einen Sicherheitscheck. Kurz nach dem Durchleuchten meines Rucksacks, besteht eine freundliche Dame energisch darauf, die mittlerweile leere Tasche weiter auszupacken. Hä? Und plötzlich taucht unter dem Boden mein geliebtes Werkzeug-Taschenmesser auf. Das mit der Säge, der Zange und dem Dosenöffner! Jahre schon hatte ich das vermisst.

Stutzig macht mich jetzt nur, dass ich mit diesem Rucksack zuvor acht (!) Flughafenkontrollen durchlaufen habe …

Aussichtsplattform im 148. Stock

At The Top | Sky Lobby

Downtown Dubai, der Bereich um den Burj Khalifa und die Dubai Mall wird von einer chilligen Loungemusik beschallt. 14 Mal täglich sind hier „The Dubai Fountain“ zu bestaunen. Choreographierte Fontänen auf einer Länge von 275 Metern, die Wasser zu orientalischer Musik über 150 Meter hoch pumpen. Ich hatte schon zuvor davon gehört und tatsächlich bleibt mir beim Anblick des Spektakels der Mund offen stehen.

 

Grand Tour of the Orient (3): Maskat, Oman

Grand Tour of the Orient (3): Maskat, Oman

Gegen 8 Uhr erreichen wir den Hafen von Maskat im Oman. Das Meerblickfenster meiner Kabine zeigt eine Landschaft, wie ich sie bisher selten gesehen habe. Es zieht mich nach draußen. An Deck recke ich meinen Kopf der noch tief stehenden Sonne entgegen, schließe die Augen und ein warmer Morgenwind schleicht leise, fast schüchtern um mich herum. Und das alles vor dem ersten Kaffee. So können Tage beginnen!

Traumhafte Aussicht auf Maskat

Maskat am Golf von Oman

Nach einem leckeren Frühstück treffen wir uns heute mit Nadine und Kerstin am Ausgang der AIDAstella auf Deck 3. Und als hätte ich es kommen sehen, ereilt mich ein Orientalisches-Hafen-Dejavú: Zwei Fußgänger, zwei Rollstuhlfahrer, ungeeignete Shuttle-Busse, Hafengelände Sperrzone für Taxis und Fußgänger.

Irgendwann sitzen wir in zwei klapprigen Kleinwagen halbstarker Fahrer, die uns zum Hafenausgang befördern. Hier steigen wir in einen bequemen SUV und unsere Expedition Maskat kann beginnen.

Update 2022: Als wir mit der Mein Schiff 6 in Maskat an Land gehen, steht ein Rollstuhltaxi bereit. So kommst du bequem aus dem Hafengelände heraus.
Es ist sehr empfehlenswert, die kurze Strecke bis zum Souk ebenso mit einem Taxi zurückzulegen. Auf dem Weg dorthin finden sich nur sehr wenige abgesenkte Bordsteine.

Große Sultan-Qabus-Moschee, Maskat (Oman)

Große Sultan-Qabus-Moschee

Maskat – oder auch Muscat – ist die Hauptstadt des Oman und hat ca. 635.000 Einwohner. Geographisch liegt Maskat in einer von Felswänden des Hadschar-Gebirges eingeschlossenen Bucht im Nordosten des Landes am Golf von Oman.

Hatten wir es bisher mit aufgeschlossenen und kommunikativen Fahrern zu tun, sitzen wir nun im Wagen eines introvertierten, geradezu autistischen Vertreters seiner Zunft. Joh, jeder Jeck is anders. Ist im Orient auch so. Den ersten Stopp machen wir an der beeindruckenden Sultan-Qabus-Moschee.

Maskat (Oman)

Das Hauptminarett ist 91,5 Meter hoch.

Die Begleitung von Rollstuhlfahrern ist unserem Fahrer offenbar nicht allzu geläufig. Er führt uns über Kanten, Treppenstufen und Kamikazerampen zum Eingang der Moschee und scheint fast ein wenig verwundert, dass wir uns immer wieder nach einem barrierefreien Zugang erkundigen. Allah sei Dank finden wir diesen auf eigene Faust beim Rückweg zum Auto.

Sultan-Qabus-Moschee, Maskat (Oman)

Der Gebetsteppich ist 70,5 x 60,9 Meter groß und wiegt von 22 Tonnen.

Die große Moschee mit einem riesigen Gebetsteppich und wahnsinnigen Kronleuchtern versetzt uns ins Staunen. Wir entledigen uns unserer Schuhe und wandeln auf einem blauen Schutzvlies durch das beeindruckende Gotteshaus.

Maskat (Oman)

Der Kronleuchter in der Mitte der 50 Meter hohen Kuppel besteht aus unzähligen Swarowski-Kristallen. Er ist 14 Meter hoch und wiegt 8 Tonnen.

Moschee Besucherzentrum Maskat (Oman)

Im Besucherzentrum der Moschee wird uns Tee angeboten

Am Ende der Besichtigung führt uns der Fahrer in einen gemütlichen, nach Kaffee duftenden Raum. Dort heißt man uns willkommen und serviert Datteln, Kaffee und Wasser. Wir können Fragen zur Moschee, zum Islam oder sonstwas stellen. Die gastreundliche Dame gibt so herrlich erfrischend Auskunft, dass es eine Freude ist, ihr zuzuhören. Ein schönes Erlebnis.

Sultan-Qabus-Moschee, Maskat (Oman)

Von beeindruckender Schönheit, die Sultan-Qabus-Moschee

Sultan-Qabus-Moschee, Maskat (Oman)

Maskat (Oman)

Überall finden sich Abbilder des beliebten Herrschers Sultan Qabus bin Said

Maskat (Oman)

Maskat (Oman)

Das Al Jalai Fort am alten Hafen von Maskat.

Der Palast Qabus, Maskat (Oman)

Der Palast Qabus

Wahrzeichen in Maskat (Oman)

Das Wahrzeichen von Matrah, einem Stadtteil von Maskat, ist ein überdimensionaler Weihrauchbrenner

Spuk in Maskat (Oman)

Der Mutrah Souk in Maskat

Der orientalische Markt, der Mutrah Souk in Maskat liegt unweit des Hafens und so verabschieden wir uns dankbar von unserem Fahrer. Als ich ihm neben dem vereinbarten Preis ein Trinkgeld in die Hand drücke, strahlt er plötzlich über das ganze Gesicht. Seine dunkle Haut, umrahmt von einem tadellos weiß gebleichten Kaftan ist die perfekte Bühne für seine leuchtend weißen Zähne. Schön, dass wir dieses freundliche Lachen mitnehmen dürfen.

Der Souk in Maskat ist der älteste und größte Markt Omans und zählt zu einem der schönsten in den Golfstaaten. Die Verkäufer sind hier nicht so aufdringlich wie anderswo. In aller Ruhe schauen wir uns um, probieren, handeln und … schnuppern. Überall duftet es nach Gewürzen und Weihrauch. Hach, so habe ich mir den Orient vorgestellt.

Spuk in Maskat (Oman)

Die Verkäufer sind angenehm zurückhaltend. Da macht Stöbern und  Einkaufen Spaß.

Mit den Rollis kommen wir überall gut zurecht, auch wenn es hier und da mal etwas enger wird.

Nach dem ausgiebigen Souk-Bummel lassen wir uns im Fastfood `n Juice Centre direkt nebenan einen frischen Lenon-Mind-Juice mixen.  Schönen Gruß an Mohammed nach Bahrain! Wird Zeit, dass es so ein geiles Gesöff (ggf. mit einem Schuss Wodka?) auch in Deutschland gibt.

Ausblick

Die AIDAstella legt ab und wir nehmen Kurs auf Dubai. Dubai ist – ebenso wie alle anderen Destinationen unserer Grand Tour of the Orient – ein echtes Highlight. Und weil alles so groß und großartig ist, verbringen wir fast drei Tage im Emirat und nehmen einmalige Eindrücke mit …

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