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Norwegische Fjorde mit der AIDAsol

Norwegische Fjorde mit der AIDAsol

Montagmorgen, Autobahn, auf dem Weg zum Cruise Center Steinwerder, Hamburg. Eine halbe Stunde vor Ankunft melde ich mich telefonisch bei Parken und Meer an. Parken und Meer ist ein Park-Service, der den PKW für die Zeit der Reise in Obhut nimmt. Bei der Anreise mit dem eigenen Auto, ist ja immer die Frage, wo man es lässt. Wir haben mittlerweile schon häufiger die Dienste von Parken und Meer in Anspruch genommen und immer beste Erfahrungen gemacht. Der Service ist wirklich durchdacht, das Personal stets aufgeräumt, freundlich und behilflich. Direkt vor dem Cruise Center geben wir unseren PKW also in die Hände der Jungs von Parken und Meer. Unser Wagen wird uns beim Check-out dann wieder direkt am Schiff übergeben, auch wenn die Fahrt der AIDAsol diesmal in Hamburg Altona enden wird.

Auf dem kurzen Weg zur Check-in-Halle kommen wir an der Gepäckaufnahme vorbei und geben unsere Koffer ab. Der Check-in ist sehr entspannt und als das obligatorische Steuerrad-Foto im Kasten ist, gehen wir an Bord.

Es erwarten uns zehn Tage auf der AIDAsol

Hamburg

Nachdem wir einen ersten Blick in die Kabine geworfen haben, schreiten wir zur ersten Amtshandlung an Bord. Als Symbol dafür, dass der Urlaub nun so richtig beginnt, hat es sich zu einer netten Tradition entwickelt, dass wir direkt nach dem Entern des Schiffes einen leckeren Cocktail an Deck verköstigen. ?
Gegen Abend setzt sich die AIDAsol in Marsch und wir verlassen Hamburg in Richtung Bergen.

Blick von Bord in Richtung Michel und Elbphilamonie

Auf See

Am Abend des zweiten Tages auf See gönnen wir uns ein leckeres 6-Gänge-Menü im Restaurant Rossini. In herrlichem Ambiente werden hier allerlei Köstlichkeiten serviert und auch diesmal hat der Smut die Kombüse anständig durcheinandergewirbelt.

Wir beginnen nach dem Amuse-Gueule mit Forelle in der Variation (Lauwarm pochierte Regenbogenforelle, Tatar von der Lachsforelle und cremiges Nusseis). Weiter geht es mit einer Consommè vom Wildkaninchen mit Praline vom eigenen Fleisch, mit einem in Limettenbutter gebratenes Filet vom Eismeerkabeljau auf Perlgraupenrisotto mit Maracujasauce, mit einem sagenhaften Karotten-Ingwer-Sorbet mit Curryschaum, mit einem auf einem Wildkräuterbett gegarten Elchrücken mit Rote-Bete-Gnocchi und Tannenjus und schließen das Menü mit einem Süßdolden-Himberkuchen mit Cassiseis ab.
Mittlerweile waren wir auf verschiedenen AIDA-Reisien schon einige Male im Rossini essen und jedesmal sehr angetan. Ist ein schöner Kontrast zu den Buffet-Restaurants ;-).

Ein lauschiges Plätzchen im Rossini

Gaumenfreuden

Die Schar der Mitreisenden auf dieser Route setzt sich diesmal aus erstaunlich vielen älteren und alten Menschen zusammen. Kein Witz: 60-jährige, die mit ihren Eltern unterwegs sind. Ich habe noch nie derart viele Rollstühle und Rollatoren an Bord gesehen. Nun finde ich das grundsätzlich wirklich klasse, jedoch machen einige Senioren auf mich einen recht überforderten Eindruck. Selbst bei guter Konstitution ist es für Menschen 80+ eine Herausforderung sich auf einem schwanken Schiff mit mäßigem Seegang zu bewegen. Leider treffe ich im Verlauf der Reise einige mit verbundenen oder eingegipsten Körperteilen wieder.

Bergen

Bergen ist die regenreichste Stadt Europas und gerade deshalb fragte ich mich jahrelang, warum ich ausgerechnet dort einen Teil meines Urlaubs verbringen soll. Bettina hatte mich zu dieser Norwegentour überredet. Gott sei Dank! Auf dieser Route erlebst du einige Kneif-mich-Momente.
Bergen ist eine wirklich beeindruckende Destination. Mit der Fløibahn geht es in sechs Minuten auf den 320 Meter hohen Fløien, von dem du einen grandiosen Blick über ganz Bergen hast. Die Bahn ist barrierefrei und mit Rollstuhl gut machbar. Tipp: Besorg dir das Ticket für die Bahn schon im Internet. So sparst du dir die irre lange Wartezeit am Ticketcounter.
Einen Besuch wert ist auch der Fischmarkt. Hier gibt es allerlei zu sehen, zu riechen und zu probieren.
Im Hafen von Bergen liegt neben der AIDAsol auch die AIDAdiva. Das ist wirklich ungewöhnlich. Nachmittags verabschieden wir die AIDAdiva mit lautem Getöse und Gewinke in Richtung New York.

Panoramablick über Bergen

Bergen

Seltenheit: Zwei AIDA-Schiffe in einem Hafen

Hellesylt und Geirangerfjord

Nach einer Stippvisite in Hellesylt durchfahren wir den Geiranger Fjord. Kneif-mich-mal!

Hellesylt

Geiranger oder besser gesagt Geirangerfjord gehört zweifellos zu den Highlights  dieser Reise. Nicht umsonst wurde der Fjord schon 2005 zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt. Es ist irre, sich mit einem solch großen Schiff dort zu bewegen.

Geirangerfjord

Sieben Schwestern (Wasserfälle) und rechts der Freierwasserfall im Geirangerfjord

Geirangerfjord

Åndalsnes und Molde

Åndalsnes und Molde haben wir an einem Tag abgehakt. Für Rollstuhlfahrer gibt es dort nicht so wahnsinnig viel zu sehen. Wir sind dennoch von Bord und haben einen kleinen Spaziergang unternommen. Mir fällt auf, das sehr viele Geschäfte über eine Rampe verfügen. Ein Eindruck, der sich im Verlauf der Reise noch verstärken wird. In Norwegen gehören Rampen scheinbar ganz selbstverständlich zum Stadtbild. Eine Freude, dass zu sehen.

Åndalsnes

Åndalsnes

Trondheim

Trondheim ist eine beeindruckende Stadt mit ca. 190.000 Einwohnern. Ein Shuttlebus bringt uns vom Schiff zum Nidarosdom. Der Bus verfügt über einen Lift und so komme ich mit dem Rollstuhl bequem hinein. Der Hafen ist sehr zentral gelegen, sodass du auch fußläufig in die Stadt gegangen kannst.

Trondheim, Nidarosdom

Trondheim

Trondheim

Trondheim

Ålesund

Die Stadt ist etwa 236 km nordnordöstlich von Bergen entfernt und verteilt sich auf mehreren Inseln. Natürlich zeichnet sich die Umgebung von Ålesund durch Fjorde, Berg- und Inselketten aus. Der Stadtkern von Ålesund ist durch den Jugendstil geprägt.

Ålesund

Ålesund

Ålesund

Eidfjord

Es ist ja ohnehin schon irre, mit Kreuzfahrtschiffen durch die Fjorde Norwegens zu fahren. Irgendwie denke ich unterwegs häufiger, sie gehören dort einfach nicht hin. Einerseits ermöglichen Sie mir als Rollstuhlfahrer eine tolle Möglichkeit, das Land und die atemberaubende Natur zu entdecken, andererseits ist die Welt hier von einer solchen Schönheit, dass sie unbedingt geschützt und erhalten werden muss.

In Eidfjord ist es gerade so, als schipperten wir über einen Alpensee und würden vor einem kleinen Österreichischen Dorf anhalten. In 30 oder 40 Meter Höhe überblickst du alles und bist mit Abstand das höchste „Gebäude“ oder Gebilde im Dorf.

Stavanger

Stavanger ist mit ca. 130.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Norwegens und verfügt über einen schönen Stadtkern und eine sehenswerte Altstadt (sportlich für Rollstuhlfahrer). Das Hafengelände ist der aufgeräumt und schön anzusehen.

Ankunft in Stavanger

Dom von Stavanger

Gefühltes Aprilwetter im September

Farbenfrohes Stavanger

In der Altstadt

Barrierefreiheit

An Bord

An Bord der AIDAsol ist fast alles problemlos mit dem Rollstuhl erreichbar, es stehen genügend Aufzüge zur Verfügung. In den Buffet-Restaurants werden Tische für Rollstuhlfahrer bis 30 Minuten nach Öffnung reserviert. Die barrierefreien Kabinen sind großzügig und du kommst mit dem Rollstuhl sehr gut zurecht. In einem „Kreuzfahrt-Spezial“ habe ich verschiedenen Reedereien 20 Fragen zur Barrierefreiheit gestellt. In einem früheren Blogpost „Kreuzfahrt mit Rolli“ findest du zusätzlich Infos zur Barierefreiheit bei AIDA.

Ausflüge

Wie auf fast jeder Reise findet zu Beginn ein sogenannter Barrierefreitreff statt. Hier werden Reisende mit Handicap über alles Mögliche informiert: Ausflüge, Unterstützung an Bord oder beim Verlassen des Schiffes, Hilfsmittel usw. Diesmal ist die Veranstaltung erstaunlich professionell. (Das habe ich schon anderes erlebt.) AIDA bietet zudem nun eine eigene Broschüre für barrierefreie Ausflüge an. Das ist begrüßenswert und habe ich vorher nicht erlebt. Schön, wenn das ein neuer Standard wäre.

Wenn du in einen Bus einsteigen kannst, stehen dir sehr viele Ausflüge zur Verfügung. Für Rollstuhlfahrer, die dazu nicht in der Lage sind, stehen zwar kaum buchbare Ausflüge zur Auswahl, jedoch kann eine Menge auf eigene Faust unternommen werden. Alle Städte sind vom Hafen aus gut erreichbar. Beim Verlassen des Schiffes hilft die Crew nach Kräften. Wenn nötig werde ich regelmäßig im Rollstuhl über Treppen getragen oder in Tenderboote gehoben. Schön, dass so etwas bei AIDA ganz pragmatisch läuft.

Die Städte weisen teilweise etwas ruppiges Kopfsteinpflaster auf. Mit etwas Hilfe sollte das aber gut machbar sein.

Fazit

Die Reise ist anders als viele Kreuzfahrten, hier steht die sagenhafte Landschaft im Mittelpunkt. Wie gesagt, die Norwegischen Fjorde bieten dir eine Landschaft, die einen Kneif-mich-Moment nach dem anderen auslöst. Wenn dir der kalte Wind die Kapuze vom Kopf weht, gewinnt die Tour etwas von einer Expidition. Vergiss dein Regenzeug nicht, wenn es regnet, dann ordendlich. Mit dem Rollstuhl erlebst du auf dieser Tour bestimmt keine unangenehmen Überraschungen.

Grand Tour of the Orient (4): Dubai

Grand Tour of the Orient (4): Dubai

Erzählst du jemanden, dass du Dubai besuchst, sind die Reaktion nun … sagen wir mal ambivalent. Von „gigantisch“ bis „interessiert mich nicht“ ist alles dubai äh … dabei. Ok, Dubai ist eine Stadt wie keine andere. Alles angelegt und künstlich. Wobei ich diesem „künstlich“ gar keinen abwertenden Touch verpassen würde. Im Gegenteil, alles ist sehr beeindruckend.

Ich liebe es, von Deck aus auf atemberaubende Skylines zu blicken. Am besten mit einem leckeren Cocktail in der Hand und einem warmen Lüftchen um die Nase. Zwar reicht Dubai um Längen nicht an New York City heran, aber die Aussicht auf den unglaublich hohen Burj Khalifa ist nicht von schlechten Eltern.

Nächtliches Dubai – von Deck aus betrachtet

In Dubai befindet sich der Big-Bus-Terminal direkt am Hafen. HOHO-Freunde (Hop on – Hop off) können also direkt vom Schiff aus starten. Die Busse sind alle mit einer Rampe ausgestattet, für Rollstuhlfahrer also machbar. Ein Tagesticket für den Bus kostet rund 60 Euro.

Allerdings gibt es auch Alternativen. Für eine dreistündige Tour mit einem Taxi löhnen wir rund 80 Euro. Eine solche Tour ist individueller, der Fahrer hält überall an und lässt dir alle Zeit der Welt. Zudem ist das Taxi viel günstiger, gerade wenn du dich mit anderen zusammenschließt.

Dubai Marina

Dubai Marina ist ein Stadtteil ca. 25 km südwestlich vom Stadtzentrum Dubais entfernt. Am Jachthafen lässt sich wunderbar bummeln. Auffällig ist der 306 Meter hohe Cayan Tower, der nach oben hin eine 90°-Drehung vollzieht.

Baumbestand auf der Palme Jumeirah – fast echt.

Das Burj al Arab wurde wiederholt zum luxuriösesten Hotel der Welt gewählt.

Ein lieber Freund hatte für uns eine Führung durch das Hotel organisiert. Nun, es gibt ja Dinge, die vergisst du so schnell nicht. Die Einblicke dieses Hotels gehören zweifelsohne dazu. Auch wenn die unglaublich tiefen Teppiche ein zügiges Rollstuhlfahren erschweren (scheiß drauf!), könnte mir eine derartige Logis sehr gefallen.

Blick in eine Luxus-Suite …

Alle Suiten haben eine einmalige Aussicht.

Blick von oben in die Lobby

Es ist November und die Temperaturen erreichen so langsam wieder den Bereich des erträglichen. Wer auf die Schnapsidee kommt, im Sommer herzukommen, kann sich in einem klimatisierten Bus-Wartehäuschen abkühlen.

Bushäuschen mit Klimaanlage

Die Altstadt … in neu.

Da sagt der Fahrer doch tatsächlich, „Hier bauen wir unsere Altstadt.“ Hä? Leck mich am Arsch, sowas habe ich noch nicht gesehen. Die uralten Gebäude von denen der Putz bröckelt sind nagelneu.

Das Hotel Atlantis auf der Palme Jumeirah

Der Burj Khalifa – mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt

Um den Besuch des Burj Khalifa kommt der Dubai-Reisende kaum herum. Zu Recht. Der Turm stellt alleine wegen seiner Höhe alles in den Schatten. Wir buchen uns ein Ticket für die Sky-Lobby im 148 Stock und werden nicht enttäuscht. Bei leckeren Getränken und Gebäck genießen wir die atemberaubende Aussicht.

Blick auf Downtown Dubai

Bevor du in den wahnsinnig schnellen Lift nach oben steigen kannst, gibt es einen Sicherheitscheck. Kurz nach dem Durchleuchten meines Rucksacks, besteht eine freundliche Dame energisch darauf, die mittlerweile leere Tasche weiter auszupacken. Hä? Und plötzlich taucht unter dem Boden mein geliebtes Werkzeug-Taschenmesser auf. Das mit der Säge, der Zange und dem Dosenöffner! Jahre schon hatte ich das vermisst.

Stutzig macht mich jetzt nur, dass ich mit diesem Rucksack zuvor acht (!) Flughafenkontrollen durchlaufen habe …

Aussichtsplattform im 148. Stock

At The Top | Sky Lobby

Downtown Dubai, der Bereich um den Burj Khalifa und die Dubai Mall wird von einer chilligen Loungemusik beschallt. 14 Mal täglich sind hier „The Dubai Fountain“ zu bestaunen. Choreographierte Fontänen auf einer Länge von 275 Metern, die Wasser zu orientalischer Musik über 150 Meter hoch pumpen. Ich hatte schon zuvor davon gehört und tatsächlich bleibt mir beim Anblick des Spektakels der Mund offen stehen.

 

Grand Tour of the Orient (3): Maskat, Oman

Grand Tour of the Orient (3): Maskat, Oman

Gegen 8 Uhr erreichen wir den Hafen von Maskat im Oman. Das Meerblickfenster meiner Kabine zeigt eine Landschaft, wie ich sie bisher selten gesehen habe. Es zieht mich nach draußen. An Deck recke ich meinen Kopf der noch tief stehenden Sonne entgegen, schließe die Augen und ein warmer Morgenwind schleicht leise, fast schüchtern um mich herum. Und das alles vor dem ersten Kaffee. So können Tage beginnen!

Traumhafte Aussicht auf Maskat

Maskat am Golf von Oman

Nach einem leckeren Frühstück treffen wir uns heute mit Nadine und Kerstin am Ausgang der AIDAstella auf Deck 3. Und als hätte ich es kommen sehen, ereilt mich ein Orientalisches-Hafen-Dejavú: Zwei Fußgänger, zwei Rollstuhlfahrer, ungeeignete Shuttle-Busse, Hafengelände Sperrzone für Taxis und Fußgänger.

Irgendwann sitzen wir in zwei klapprigen Kleinwagen halbstarker Fahrer, die uns zum Hafenausgang befördern. Hier steigen wir in einen bequemen SUV und unsere Expedition Maskat kann beginnen.

Update 2022: Als wir mit der Mein Schiff 6 in Maskat an Land gehen, steht ein Rollstuhltaxi bereit. So kommst du bequem aus dem Hafengelände heraus.
Es ist sehr empfehlenswert, die kurze Strecke bis zum Souk ebenso mit einem Taxi zurückzulegen. Auf dem Weg dorthin finden sich nur sehr wenige abgesenkte Bordsteine.

Große Sultan-Qabus-Moschee, Maskat (Oman)

Große Sultan-Qabus-Moschee

Maskat – oder auch Muscat – ist die Hauptstadt des Oman und hat ca. 635.000 Einwohner. Geographisch liegt Maskat in einer von Felswänden des Hadschar-Gebirges eingeschlossenen Bucht im Nordosten des Landes am Golf von Oman.

Hatten wir es bisher mit aufgeschlossenen und kommunikativen Fahrern zu tun, sitzen wir nun im Wagen eines introvertierten, geradezu autistischen Vertreters seiner Zunft. Joh, jeder Jeck is anders. Ist im Orient auch so. Den ersten Stopp machen wir an der beeindruckenden Sultan-Qabus-Moschee.

Maskat (Oman)

Das Hauptminarett ist 91,5 Meter hoch.

Die Begleitung von Rollstuhlfahrern ist unserem Fahrer offenbar nicht allzu geläufig. Er führt uns über Kanten, Treppenstufen und Kamikazerampen zum Eingang der Moschee und scheint fast ein wenig verwundert, dass wir uns immer wieder nach einem barrierefreien Zugang erkundigen. Allah sei Dank finden wir diesen auf eigene Faust beim Rückweg zum Auto.

Sultan-Qabus-Moschee, Maskat (Oman)

Der Gebetsteppich ist 70,5 x 60,9 Meter groß und wiegt von 22 Tonnen.

Die große Moschee mit einem riesigen Gebetsteppich und wahnsinnigen Kronleuchtern versetzt uns ins Staunen. Wir entledigen uns unserer Schuhe und wandeln auf einem blauen Schutzvlies durch das beeindruckende Gotteshaus.

Maskat (Oman)

Der Kronleuchter in der Mitte der 50 Meter hohen Kuppel besteht aus unzähligen Swarowski-Kristallen. Er ist 14 Meter hoch und wiegt 8 Tonnen.

Moschee Besucherzentrum Maskat (Oman)

Im Besucherzentrum der Moschee wird uns Tee angeboten

Am Ende der Besichtigung führt uns der Fahrer in einen gemütlichen, nach Kaffee duftenden Raum. Dort heißt man uns willkommen und serviert Datteln, Kaffee und Wasser. Wir können Fragen zur Moschee, zum Islam oder sonstwas stellen. Die gastreundliche Dame gibt so herrlich erfrischend Auskunft, dass es eine Freude ist, ihr zuzuhören. Ein schönes Erlebnis.

Sultan-Qabus-Moschee, Maskat (Oman)

Von beeindruckender Schönheit, die Sultan-Qabus-Moschee

Sultan-Qabus-Moschee, Maskat (Oman)

Maskat (Oman)

Überall finden sich Abbilder des beliebten Herrschers Sultan Qabus bin Said

Maskat (Oman)

Maskat (Oman)

Das Al Jalai Fort am alten Hafen von Maskat.

Der Palast Qabus, Maskat (Oman)

Der Palast Qabus

Wahrzeichen in Maskat (Oman)

Das Wahrzeichen von Matrah, einem Stadtteil von Maskat, ist ein überdimensionaler Weihrauchbrenner

Spuk in Maskat (Oman)

Der Mutrah Souk in Maskat

Der orientalische Markt, der Mutrah Souk in Maskat liegt unweit des Hafens und so verabschieden wir uns dankbar von unserem Fahrer. Als ich ihm neben dem vereinbarten Preis ein Trinkgeld in die Hand drücke, strahlt er plötzlich über das ganze Gesicht. Seine dunkle Haut, umrahmt von einem tadellos weiß gebleichten Kaftan ist die perfekte Bühne für seine leuchtend weißen Zähne. Schön, dass wir dieses freundliche Lachen mitnehmen dürfen.

Der Souk in Maskat ist der älteste und größte Markt Omans und zählt zu einem der schönsten in den Golfstaaten. Die Verkäufer sind hier nicht so aufdringlich wie anderswo. In aller Ruhe schauen wir uns um, probieren, handeln und … schnuppern. Überall duftet es nach Gewürzen und Weihrauch. Hach, so habe ich mir den Orient vorgestellt.

Spuk in Maskat (Oman)

Die Verkäufer sind angenehm zurückhaltend. Da macht Stöbern und  Einkaufen Spaß.

Mit den Rollis kommen wir überall gut zurecht, auch wenn es hier und da mal etwas enger wird.

Nach dem ausgiebigen Souk-Bummel lassen wir uns im Fastfood `n Juice Centre direkt nebenan einen frischen Lenon-Mind-Juice mixen.  Schönen Gruß an Mohammed nach Bahrain! Wird Zeit, dass es so ein geiles Gesöff (ggf. mit einem Schuss Wodka?) auch in Deutschland gibt.

Ausblick

Die AIDAstella legt ab und wir nehmen Kurs auf Dubai. Dubai ist – ebenso wie alle anderen Destinationen unserer Grand Tour of the Orient – ein echtes Highlight. Und weil alles so groß und großartig ist, verbringen wir fast drei Tage im Emirat und nehmen einmalige Eindrücke mit …

Auch interessant für dich:
>> Fliegen mit Rollstuhl

 

Grand Tour of the Orient (2): Bahrain

Grand Tour of the Orient (2): Bahrain

 Wer maritimes Flair erleben möchte, sollte seiner muckeligen, sanft hin und her wiegenden Koje bereits am frühen Morgen Lebewohl sagen und sich auf Deck einfinden. Spätestens vor der Einfahrt in den nächsten Hafen ist der ambitionierte Captain auf seinem Posten. Nun, nach dem gestrigen White Wine im Restaurant und einigen Aperol Spitzern an der Ocean-Bar fühlt sich die noch einigermaßen frische Brise um die Nase gar nicht verkehrt an.

Einfahrt in den Hafen Khalifa Bin Salman, Manama

Für maritime Lerchen gibt es Kaffee und Croissants schon ab 6 Uhr. Da könnte man sich glatt noch mal hinlegen nachdem die besten Fotos gemacht sind. Doch auch heute wartet wieder ein abwechslungsreicher  Tag auf seinen Start und Bahrain auf seine Entdeckung.

Kaffee und Frühstückssnacks gibt es ab 6 Uhr.

Im Khalifa-Bin-Salman-Hafengelände verkehren Shuttle-Busse, die die Kreuzfahrer in einer 45-minütigen Fahrt meist zur Bahrain City Centre Mall bringen. Taxis dürfen das Hafengelände nicht befahren, Fußgängern ist es untersagt sich dort zu bewegen. Schön blöd, wenn du in keinen Bus kommst.

Gestern schon hatte mit uns noch ein anderes Rollstuhl-Pärchen rebelliert, als uns AIDA erklärte, dass man da wohl nichts machen könne. Es ist mir ein Rätsel, warum es hier scheinbar keine Lösung gibt, obwohl AIDA-Schiffe Manama seit Jahren anfahren.

Heute morgen stehen wir mit Bettina und Norbert, zwei patenten rheinischen Frohnaturen demonstrativ vor dem Schiff und pochen darauf, zu einem Taxi außerhalb des Hafengeländes gebracht zu werden. Ohne viel Gewese erklärt sich schließlich der freundliche Shuttle-Bus-Unternehmer selbst dazu bereit und bringt uns mit seiner luxuriösen S-Klasse zu einem wartenden Taxi vor dem Hafen. Nicht nur das. Er erklärt uns, alle Kosten für unseren Ausflug seien beglichen und wünscht uns einen angenehmen Aufenthalt. Als wir uns freudig überrascht bedanken, neigt er sein Haupt würdevoll und entgegnet lächelnd „Welcome to Bahrain“.

Unser Chauffeur zeigt uns stolz sein Bahrain.

Mit Mohammed erwischen wir einen Fahrer, in dessen Nähe wir uns wohlfühlen. Oft lächelt er gelassen in sich hinein und steuert den Wagen so sanft als beförderte er den Sultan persönlich. Nach der kleinen Aufregung am Schiff nehmen wir seine Gelassenheit gerne in uns auf und lauschen den fundierten Ausführungen.

Al Fatih Moschee

Als erstes steuern wir die Al Fatih Moschee im Norden Bahrains an. Die sunnitische Moschee ist die größte des Landes und bietet 7.000 Gläubigen Platz. Wir belassen es bei einem Foto-Stopp und sind froh, den klimatisierten Wagen nicht länger als unbedingt nötig verlassen zu müssen. Meine fälschliche Annahme, die Hitze im Orient sei wohltuend trocken, wird mir heute mit der vollen Wucht triefender Waschlappen um die Ohren gehauen.

Die Al Fatih Moschee

Die verschiedenen Sehenswürdigkeiten Bahrains liegen recht weit auseinander und sind nur mit einem Taxi erreichbar. Glücklich darüber, den Tag nicht in einer für die Region so typischen Mall oder gar an Bord verbringen zu müssen, schmiegen wir uns ins beigefarbene Toyota-Velours das uns auf so angenehme Weise Bahrain erkunden lässt.

World trade Center Bahrain mit Moda Mall

Vorbei am World Trade Center geht es zum Qalʿat al-Bahrain. Die historische Stätte ist ein ca. 300 x 600 Meter langer Ruinenhügel, der wohl lange der Hauptort der Insel war. Mittlerweile gehört Qalʿat al-Bahrain zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Qalʿat al-Bahrain

Bahrain ist eine Insel, die ihrerseits aus 33 Inseln besteht. Der King Fahd Causeway verbindet als 25 Km lange Brücke Bahrain mit Saudi Arabien. In der Mitte befindet sich das Middle Island mit Moschee, der King-Fahd-Causeway-Verwaltung, einem Mc Donalds Restaurant und dem Gemischtwarenladen Nakheel Market. In diesen entschwindet Mohammed mit einem kurzen „One Moment please.“, um uns kurz darauf mit leckeren Getränken zu versorgen. Ich probiere einen kühlen, mir völlig fremden jedoch unverschämt leckeren Lemon-Mind-Saft. Herrlich! Welcome to Bahrain.

Wir schweben über den King Fahd Causeway Richtung Saudi Arabien.

Mit Bahrain verbinden nicht nur Formel 1 Fans die Rennstrecke, den International Circuit. Der Parcours wurde eigens für den 2004 erstmals in Bahrain ausgetragenen Grand Prix gebaut und befindet sich ca. 27 km süd-westlich vom Zentrum Manamas entfernt.

Bahrain International Circuit

Auf der Rückfahrt zum Schiff, unweit der Ortschaft A’Aali, macht uns Mohammed auf seltsame Sandhügel aufmerksam. Diese scheinbar zufälligen Anhäufungen befinden sich direkt neben normaler Wohnbebauung und sind (festhalten!)  mehr als 170.000 Gräber der größten und ältesten Grabeskirche Bahrains. Bestimmte Grabstätten stammen aus der Zeit der altertümlichen Dilmun-Zivilisation (3. Jahrtausend vor Christus).

Gräber der Dilmun-Zivilisation.

Zurück am Port Khalifa Bin Salman. Genauer gesagt vor dem Port Khalifa Bin Salman. Mit laufendem Motor parkend, lernen wir, dass persische fünf Minuten durchaus eine geschlagene Stunde dauern können. Wir warten auf jemanden, der unserem Taxi eine Genehmigung für die Strecke zum Schiff ausstellt. Seelenruhig telefoniert Mohammed immer wieder mal mit irgendwem, sagt mehrfach Wheelchair und wird vertröstest.

Nach einer Stunde stellt sich heraus, dass der für Genehmigungen  zuständige Hafenkollege wohl schon im Feierabend ist und wir dürfen in langsamer Fahrt einem klapprigen Pritschen-LKW folgen, der uns zum Schiff geleitet.

Mit einem großzügigen Trinkgeld bedanken wir uns bei Mohammed insbesondere dafür, dass er so lange mit uns gewartet hat. Da hätte er mit seiner Zeit sicher etwas besseres anfangen können. Welcome to Bahrain!

Ausblick

Wir legen ab uns es geht Richtung Osten in das Sultanat Oman. Die Stadt Maskat wird mich in einer Weise überraschen, wie ich es nicht für möglich gehalten hätte.

Grand Tour of the Orient (1): Abu Dhabi

Grand Tour of the Orient (1): Abu Dhabi

Wieder Schiff, wieder AIDA, diesmal Orient. Zunächst per Nachtflug mit Etihad entspannt von Frankfurt nach Abu Dhabi. Bordrollstuhl, freundliche Flugbegleitung. Essen komisch aber lecker. Im Flugzeug schmeckt ja alles irgendwie, sogar Tomatensaft. → Flugreisen mit Rollstuhl

Das kuschelige Etihad-Kopfkissen, die Wolldecke und nicht zuletzt das eintönige Brummen der Rolls-Royce-Triebwerke des Airbus A333 hatten mich in eine tiefe Trance versetzt. Jetzt werde ich kurz vor einem sagenhaften Sonnenaufgang über der Wüste wach. Der Himmel im tiefsten Schwarzbau, die Erde zunächst dunkelrot, später organge. So also sieht der Orient aus, wenn er sich den Schlaf aus den Augen reibt.

Landung um 6:20 Uhr bei 24 °C. Jacke und Pulli sind im Rucksack verstaut. Mit dem Taxi geht es zum Port Zayed, dem Hafen der nach Scheich Zayed bin Sultan Al Nahyan (Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate von 1971-2004) benannt ist.

9:15 Uhr ausgiebiges Frühstück auf der AIDAstella, danach Koffer auspacken und alle Viere von sich strecken. Die Rollstuhlkabine ist geräumig und ich komme bestens darin klar. Die Türen sind breiter und das Bad befahrbar. Leider verfügen nur die neuen Schiffe (AIDAprima, AIDAperla, AIDAnova) über barrierefreie Balkonkabinen.

Früh morgens im Port Zayed

An Bord der AIDAstella im Hafen von Abu Dhabi

Wo immer es geht, mache ich Ausflüge auf eigene Faust. Mir ist es unangenehm mit einer riesigen Gruppe unterwegs zu sein und von einem übermotivierten Reiseleiter dauerbeschallt zu werden, deutschsprachig versteht sich. Da lobe ich mir einen informativen schweigsamen Buch-Reiseführer und ein geräumiges Taxi. Einen Bus kann ich ohnehin nicht besteigen. Bisher habe ich nur richtig positive Erfahrungen mit individuellen Taxi-Touren gemacht und aus erster Hand jede Menge über Land und Leute gelernt. Findet sich der ein oder andere Mitfahrer, wird jede Tour zum Schnäppchen.

Der Taxifahrer bringt dich zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Steigst du aus, begleitet er dich oder wartet geduldig. Kosten ca. 30-40 Euro pro Stunde.

Zu viert machen wir es uns in Abdallahs großen Van bequem und brechen zu einer Tour durch das nächtliche Abu Dhabi auf. Den Preis verhandeln wir vor Fahrtantritt in Euro und es zeigt sich, dass sich Handeln grundsätzlich immer lohnt. Schnell sind mal 20 Euro gespart. Das nächtliche Abu Dhabi ist bunt illuminiert und wechselt alle paar Sekunden die Farbe. Überall changiert gerade irgendwas von blau nach grün oder rot. Wie kamen wir in Europa nur auf die langweilige Idee unsere Wahrzeichen weiß-gelb anzustrahlen?

Das nächtliche Abu Dhabi ist blau, grün und rot – in dieser Reihenfolge.

Emirates Palace Gate – Das Tor zum Palast

Wir befahren die großzügige Anlage des Hotels Emirate Palace und als Abdallah den Wagen schließlich vor dem gewaltigen Portal hält, werden uns die Türen geöffnet. Gerade so, als seien wir erwartet worden. Leck mich am Arsch, ich bin beeindruckt. Das erste Mal überhaupt befinde ich mich in einem Palast, der sich seine Bezeichnung verdient hat und erlebe einen dieser Kneif-mich-Momente für die ich das Reisen so sehr liebe.

Das staatliche Emirates Palace Hotel gilt als eines der eines der luxuriösesten Hotels der Welt und wird von der Hotelkette Kempinski geführt.

Der Emirates Palace

5-Sterne Luxus – Hotel Kempinski Emirates Palace

Gemälde von Sheikh Zayed bin Sultan Al Nahyan und Sheikh Khalifa bin Zayed Al Nahyan, dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate.

Abdallah hatte in seinem Taxi etwas Abseits geduldig gewartet bis alles bestaunt, bewundert und fotografiert war. Nun sind wir auf dem Weg zur Scheich-Zayid-Moschee. Es geht auf der vielspurigen, kilometerlangen Al-Khaleej-Al-Arab-Straße Richtung Süd-Ost. Die Moschee hat 82 Kuppeln und die gesamte Anlage ist von einer unglaublichen Schönheit. Besonders jetzt, wo alles so prächtig erstrahlt. Kneif mich mal.

Die Scheich-Zayid-Moschee – kneif mich mal.

Abdallah parkt seinen Van etwas umständlich auf dem riesigen Parkplatz direkt hinter der Landebahn 31 des Flugplatzes Al Bateen und schickt uns zum Eingang. Ein freundlicher Herr im Kaftan öffnet mir ein kleines gusseisernes Tor und zeigt mir einen stufenlosen Weg zur Moschee. Die Frauen bekommen zum Besuch der Moschee ausgeblichene braune Gewänder ausgehändigt. Umberto Ecos „Der Name der Rose“ kommt mir in den Sinn.  Komisch, aber die Kapuzen-Gewänder macht unseren besuch irgendwie würdevoller.

Die Scheich-Zayid-Moschee verfügt über 82 Kuppeln.

Zweck der Kreuzfahrerei ist es ja möglichst viele Destinationen in kurzer Zeit zu erreichen. Wobei natürlich immer auch der Weg das Ziel ist. So habe ich mir ein schönes Plätzchen an der Reling gesucht und lasse mir bei der Ausfahrt aus dem Port Zayed einen fruchtigen Cocktail schmecken. Vorbei am gerade eröffneten Louvre Abu Dhabi. Auf nach Bahrain!

Louvre Abi Dhabi – Ein Museum der Superlative

Sonnenuntergänge auf See haben etwas Spektakuläres und verbreiten gleichsam eine andächtige Stille. Der ins Meer eintauchende glutrote Ball, befriedigt mich eigentümlich und weckt doch Sehnsüchte. Hach, nun bin ich wieder infiziert vom Kreuzfahrtvirus. Schlimm sowas!

Sonnenuntergang im Persischen Golf

Ausblick

Es geht nach Bahrain, dem Königreich aus 33 Inseln in einer Bucht in Persischen Golf zwischen Saudi Arabien im Westen und Katar im Osten.

Das ist mir wichtig

Als Mensch mit Handicap bist du möglicherweise auf der Suche nach relevanten Informationen, die dir bei der Einschätzung helfen, ob eine Kreuzfahrt für dich empfehlenswert oder machbar ist. In meinen Reiseberichten liest sich vieles sehr schön und unkompliziert. Und ja, es gibt im Internet viele enthusiastische Schilderungen von Rollstuhlfahrern auf See. Nun ist Mensch nicht gleich Mensch und Rollstuhl nicht gleich Rollstuhl. Kurz vor Weihnachten publiziere ich ein Kreuzfahrt-Rollstuhl-Spezial, das viele Fragen beantwortet. So bekommst du eine recht genaue Vorstellung von dem, was dich an Bord erwartet.