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Venedig – Sommertour 2022 (2)

Venedig – Sommertour 2022 (2)

Mittlerweile ist es kühler geworden und wenn ich morgens so gegen 7:30 h zur Arbeit fahre, schaltet sich das Licht automatisch ein. Es ist Herbst geworden und mit einem Anflug von Wehmut erinnere ich mich an diesen Mega-Sommer. Ich klicke mich durch die Bilder und bleibe in Venedig hängen und ich lasse unsere Sommertour noch einmal Revue passieren.

Von Waging am See treibt es uns über den Großglockner und den Plöckenpass zum Camping Union Lido nach Cavallino-Treporti ganz in der Nähe von Venedig. Hast du die Alpen hinter dir gelassen, fühlt sich der Sommer noch mal mehr nach Flip-Flop und dem Duft von Sonnenmilch an. Hach, nächstes Jahr wieder!

Venedig mit Rollstuhl
Auf nach Italien!

Union Lido – Lage

Union Lido – Der größte oder zweitgrößte Campingplatz Europas liegt an der Adriaküste unweit von Venedig. Der üppige Baumbestand liefert wohltuend ausreichend Schatten. Bei den herrlich warmen Temperaturen lernen wir das schnell zu schätzen.

Klimaanlage im Camper
Gute Dienste in der Nacht – Unsere Klimaanlage
Venedig mit Rollstuhl
Via Venizia

Stellplätze

Es gibt verschieden große Stellplätze. Wir hatten uns für einen ca. 100 qm großen im Bereich Venizia R (R steht für Reservierung) mit Strom- und Wasseranschluss entschieden. Die Platzordnung lässt leider wenig Spielraum, wie der Camper oder Wohnwagen zu stellen ist.
Ein natürlicher Sichtschutz ist in unserem Bereich nicht vorhanden. Wer auch mal privat sein möchte oder anderen Familien nicht dauerhaft beim Urlauben zusehen zu wollen, tut gut daran, eine Sichtbarriere zu installieren.

Venedig mit Rollstuhl
Stellplatz unter Bäumen

Es gibt Stellplätze, die wegen des munteren Treibens bis spät in die Nacht, aus meiner Sicht wirklich kritisch (auf deutsch: beschissen) sind. So sind die Plätze gegenüber der Pizzeria und der Eisdiele permanent von der Aura schlangestehender Menschen umgeben.
Unser Stellplatz liegt direkt an der Via Venizia, einem Hauptweg, der bis nach Mitternacht von relativ lautstarken Campinggenossen, genutzt wird.

Wege

Die Hauptwege sind gepflastert und gut befahrbar. Bei der Größe des Platzes können die Wege mitunter sehr lang werden. Zum Strand sind es für uns ca. 800 Meter, die mit Zuggerät und Fahrrad schnell zurückgelegt sind. Die Stellplätze haben eine Gras-/ Sandunterlage mit der ich gut zurechtkomme.

Union Lido, Cavallino
Weg zum Lido-Strandabschnitt

Campingleben

Der Campingplatz ist super organisiert. Vom Check-in bis zur Abreise funktionieren die Abläufe effizient und professionell. Bei der Platzgröße würde vermutlich schnell das Chaos ausbrechen, wenn das anders wäre.
Union Lido ist nach eigenen Angaben der erste fünf Sterne Campingplatz und wird regelmäßig sehr gut bewertet. Die positiven Google-Bewertungen sprechen für sich. Ich würde dem Platz ohne Einschränkung ebenso fünf Sterne geben. Allerdings solltest du wissen, worauf du dich einzustellen hast: In der Hauptsaison Ballermann 6 für Familien mit vorzugsweise recht jungen Kindern.
Abends finden Veranstaltungen für die ganze Familie statt. Zauberei, Mini-Disco, Tanzdarbietungen und vieles mehr. Häufig schallt die Musik der Events bis 23 Uhr über den Platz.
Der Campingplatz ist mit 25 Geschäften (Mode, Schuhe, Schmuck, Fahrrad, Campingbedarf, Apotheke, Obst und Gemüse, Souvenirs … , zwei Supermärkten, acht Restaurants und einer Arztpraxis ausgestattet.

Union Lido, Cavallino
Hingucker, besonders für Kinder
Union Lido, Cavallino
Der Campingplatz ist sehr schön angelegt

Sanitäre Anlagen

Die Waschhäuser verfügen über ein barrierefreies Bad / WC. In dem von mir genutzten, sehr modernen Waschhaus 15 sind Haltegriffe und ein ausklappbarer Duschsitz vorhanden. Einziges Manko: Der Duschsitz ist recht niedrig angebracht. Ich komme damit einigermaßen zurecht, kann mir aber vorstellen, das das Umsetzen oder Aufstehen Mühe bereiten kann.
Die Sauberkeit lässt keine Wünsche offen. So sehe ich permanent Personal, die sich um den tadellosen Zustand kümmern.

Strand

Es ist so herrlich an einem wirklich barrierefreien Strand zu sein. Im „Lido“ Strandabschnitt ist der Weg zu den Strandliegen gepflastert und die Liegen stehen auf einem gepflasterten Bereich. Du kommst also vom Rollstuhl direkt auf die Liege, ohne durch den Sand zu müssen. Extra Plus: Du kannst zwischen einer niedrigen oder einer hohen (ca. 50 cm) Liege wählen und zusätzlich einen Strandstuhl bekommen.
Wir buchen unseren Platz jeweils für einen halben Tag (13,50 Euro) und genießen die Zeit am Strand.

Union Lido, Cavallino
Barrierefreie Wege am Strand
Union Lido, Cavallino
Die liegen sind mit dem Rollstuhl sehr gut erreichbar

Am Lido-Strand gibt es einen Strandrollstuhl und Emiliano und seine Kollegen befördern dich damit gerne ins Wasser. Emiliano ist übrigens ein sehr zuvorkommender, geschätzt zwei Meter großer Mann, bei dem ich keinen Zweifel habe, dass er mich (kein Leichtgewicht) sicher ins und wieder aus dem Meer bekommt.

Union Lido, Cavallino
Strandrollstuhl für die Fahrt ins Wasser
Union Lido, Cavallino
Ein Tag am Strand – herrlich!

Freizeit

Ein Besuch in Venedig bietet sich aufgrund der Nähe an. Wir fahren mit dem Bus (Linie 5) nach Punto Sabione und von dort aus mit dem Vaporetto Wasserbus (Linie 14) zum Markusplatz. Mit dem Rollstuhl funktioniert das sehr gut, die Busse verfügen über eine Rampe und ins Wassertaxi geht es ohne Stufen hinein.

Venedig mit Rollstuhl
‎⁨Markusplatz⁩, ⁨Venezia⁩
Venedig mit Rollstuhl
Der Markusdom
Venedig mit Rollstuhl
Gondeln in Venedig
Venedig mit Rollstuhl
Venedig mit Rollstuhl
Santa Maria della Salute
Venedig mit Rollstuhl
San Giorgio dei Greci

Venedig ist die Stadt der Liebe und definitiv nicht die Stadt der Rollstuhlfahrer – auch nicht für verliebte. Das Venedig mit seinen knapp 400 Brücken, auf die es meistens via Treppenstufen geht, nicht komplett barrierefrei zu gestalten ist, leuchtet mir ein. Etwas besser ginge es allerdings schon! Venedig hätte mit recht geringem Aufwand hier viel mehr tun können und müssen!
Die Bewältigung der langen, steilen Rampen rund um den Markusplatz ist jedoch für mich und noch mehr für Bettina eine echte Maloche. Dennoch lohnt sich der Besuch. Die vielen Geschäfte in den kleinen Gässchen rund um den Markusplatz laden zum Bummeln und Shoppen ein und ein Aperol schmeckt vor der beeindruckenden Kulisse doppelt gut (auch wenn er dreimal soviel kostet).

Fazit

Camper - Rollstuhlgerecht
Gemütlich …

Unsere Woche auf dem UNION LIDO Campingplatz entspricht definitiv nicht dem, was wir unter Campingurlaub verstehen. So toll es ist, freudige, ausgelassene und glückliche Kinder um sich zu haben, genießen wir es, auch mal nur für uns zu sein – Unter unserer Markise, im Restaurant, am Strand oder beim Bummeln.
Die Barrierefreiheit ist im UNION LIDO ist sensationell und beeindruckt mich. Hier und da treffe ich immer wieder andere Urlauber mit Rollstuhl, die das Angebot ebenso schätzen.
Würde ich wieder das Union Lido ansteuern? Ja! … Nicht in der Hauptsaison.


HandiCaptain.de greift relevante Themen für Menschen mit Behinderung auf und berichtet darüber. Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast, freue ich mich über deinen Kommentar oder deinen Kontakt.

Camping in Flandern und der Normandie

Camping in Flandern und der Normandie

Im Februar schon hatten wir die Reise nach Flandern und der Normandie geplant. Camping erfreut sich einer unglaublichen Beliebtheit und so ist es ratsam, sich frühzeitig um Stellplätze zu kümmern. Gerade weil leider die meisten Campingplätze immer noch nicht barrierefrei sind! Ein Zustand, der mich wirklich ärgert.

Wir schmücken unseren Camper mit ein paar Schafsfellen, packen unseren Anhänger und machen uns auf den Weg nach Nieuwpoort in Flandern. Wir haben eine Parzelle an der Yser, einem rund 78 km langen Küstenfluss im Grenzgebiet zwischen dem französischen und belgischen Flandern, auf dem Kompass Campingplatz gebucht.

Nieuwpoort, Flandern

Unser Stellplatz direkt am Kanal Yser

Der Campingplatz ist schön angelegt, die sanitären Anlagen sind sauber und barrierefrei. Die Toilette ist mit Haltegriffen und die bodenebenen Dusche mit einem Duschsitz ausgestattet. Die Wege sind asphaltiert oder mit gut befahrbarem Schotter angelegt. Die Rezeption, ein Restaurant und ein kleiner Supermarkt sind stufenlos erreichbar.

Abendspaziergang an der Yser
Abendspaziergang an der Yser

Vom Campingplatz zum Stand sind es knapp sechs Kilometer, die sich über gut ausgebaute Radwege sehr gut zurücklegen lassen. Der Strand ist traumhaft breit, Dünen umsäumen den feinen Sand. Bis an den Strand geht ein asphaltierter Steg, der im unteren Teil jedoch von Sand bedeckt ist. Für mein Zuggerät stellt das kein Problem dar, wer aber ohne Antrieb unterwegs ist, dürfte seine liebe Mühe haben. Ich habe keine Ahnung, ob sich in der Nähe ein wirklich barrierefreier Strand befindet. Wir haben uns ohnehin nicht auf einen Badeurlaub eingestellt, insofern ist das für uns okay. Es ist auch so toll, das Meer zu sehen, zu hören und riechen.

Unterwegs zum Strand, Nieuwpoort
Am Strand in Nieuwpoort
Am Strand in Nieuwpoort

Le Tilleul und Étretat, Normandie

Nach ein paar Tagen packen wir unsere sieben Sachen wieder zusammen und machen uns auf den Weg nach Le Tilleul in der Normandie. Le Tilleul ist eine französische Gemeinde mit etwa 690 Einwohnern im Département Seine-Maritime in der Region Normandie. Der gepflegte, wohl ganz neu renovierte Campingplatz Abijune ist sehr schön auf einem Hügel gelegen. Irgendwo auf der Website hatte ich etwas von Barrierefreiheit gelesen und den Platz gebucht.

Gepflegter Campingplatz Abijune in Le Tilleul

Vor Ort zeigt sich, dass die mit einem tiefen, feinen Splitt neu angelegten Wege mit einem Rollstuhl gar nicht, mit einem Fahrrad schwer zu befahren sind. Selbst mein Zuggerät kapituliert, weil sich das Antriebsrad tief in den Untergrund fräst. Den Weg zur Toilette und Dusche kann ich nur mächtig Staub aufwirbelnd mit Zuggerät und kräftigem Schieben zurücklegen.

In der geräumigen „barrierefreien“ Toilette fehlen die Haltegriffe. Für mich ist das kein Problem, ich kann mir aber vorstellen, dass viele Rollstuhlfahrer damit nicht zurecht kommen. Der putzige, abklappbare Duschsitz in Miniature ist nur etwas für wagemutige Zeitgenossen. Ich probiere ihn aus und … fühle mich unsicher.

Unser Stellplatz in Le Tilleul, Camping Abijune

Der Betreiber kümmert sich wirklich rührend und versucht alles, um mir den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Er verspricht, hier in Zukunft nachzubessern und spezielle Stellplätze anzubieten. (Wenn ich ihn richtig verstanden habe.) Es lohnt sich also, den Platz in Zukunft im Auge zu behalten.

Irgendwie geht es ja immer und am Ende bin ich froh, dort zu sein. Schließlich liegt der Campingplatz ganz nur knapp drei Kilometer entfernt von Étretat, dem eigentlichen Ziel unserer Tour in die Normandie. Bekannt ist Étretat vor allem durch die steilen Felsklippen mit ihren außergewöhnlichen Felsformationen, die den Ort auf beiden Seiten umrahmen. Im Ort gibt es zahlreiche Hotels, Restaurants und Souvenirläden und ist damit auf den Tourismus ausgerichtet.

Der Weg nach Étretat ist zwar recht kurz aber steil. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, freut sich über eine Elektro-Unterstützung. Allerdings lohnt die Mühe! Wir genießen die Zeit dort sehr und die Landschaft ist atemberaubend.

Steilküste bei Étretat
Steilküste Étretat
Steilküste Étretat
Étretat
Blick auf Étretat
An der Strandpromenade in Étretat
An der Strandpromenade in Étretat
Étretat
Étretat

Presles-et-Boves, Ardennes-Champagne

Auf dem Rückweg steuern wir für zwei Übernachtungen den Campingplatz Domaine de la Nature in Presles-et-Boves, rund 40 Kilometer vor Reims an. Keine Ahnung, was uns dorthin verschlägt. Außer Natur, einem schönen Kanal und viel Ruhe gibt es dort kaum etwas. Dennoch, der Platz ist schön gelegen, die sanitären Anlagen uralt aber sauber und recht barrierefrei. Der Preis? Unschlagbar.

Camping Domaine de la Nature
Camping Domaine de la Nature

Der Gastgeber ist unglaublich zuvorkommend und bemüht. So schmeißt er abends extra für uns Pfanne und Fritteuse an und zaubert leckere Cheeseburger mit Pommes. Klasse!

Unser Stellplatz in Presles-et-Boves
Camping Domaine de la Nature – Unser Stellplatz
Aperitif am späten Nachmittag
Aperitif am späten Nachmittag in der Nachbarparzelle
Soo lecker, Cheeseburger mit Pommes von Guillaume
Soo lecker, Cheeseburger mit Pommes von Guillaume

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Kanaren, Madeira und Azoren | Mein Schiff 3

Kanaren, Madeira und Azoren | Mein Schiff 3

Mitte November starten wir am Flughafen Frankfurt zu unserer Reise Kanaren, Madeira und Azoren mit Mein Schiff 3. Mit TUI-Fly geht es in ca. vier Stunden nach Teneriffa.

Endlich mal wieder raus. Letztes Jahr war die gebuchte Südafrika/Namibia-Reise wegen Corona abgesagt. Jetzt in diesem Jahr der Versuch innerhalb Europas eine Schiffstour machen zu können. Wir freuen uns riesig, als TUI trotz steigender Inzidenzen mitteilt, dass die Reise stattfindet. Juhu!

Teneriffa Teide
Anflug Teneriffa, Pico del Teide (3.715 m)

Der Flug mit dem Rollstuhl funktioniert sehr gut. Ich kann mit meinem Rolli bis zum Flieger und mich dort auf einen Bordrollstuhl umsetzen. In Teneriffa das gleiche dann umgekehrt. Ich finde es sehr vorteilhaft, wenn der Rollstuhl einfach unkompliziert im Frachtraum untergebracht wird und nicht per aufgegebenen Sperrgepäck transportiert wird.

Wirklich lästig sind die ewigen Diskussionen um die Akkus der M25 E-Motion-Räder von Alber. Konnten die Akkus des Vorgängermodells (M15) entnommen und mit in die Flugzeugkabine genommen werden, sind die Akkus nun fest verbaut. Dafür gibt es nun einen Flugmodus, der die Räder so abschaltet, dass sie nicht zufällig wieder in Betrieb gehen können. Sehr angenehm.

Obwohl ich den Rollstuhl samt Räder über TUIfly angemeldet hatte und das von Alber bereitgestellte Zertifikat vorzeige, muss ich x-Fach erklären, dass die Akkus nicht entnommen werden können. Und, dass das Flugzeug trotzdem nicht über dem Atlantik explodieren wird. Jedenfalls nicht wegen der Rollstuhlräder.
Verbesserungstipp für Alber: Die Status-LEDs der Akkus abschaltbar machen. Durch die LED wird jeder auf den elektrischen Antrieb aufmerksam. 😉

Vom Flughafen Teneriffa Süd geht es per VW-Bulli mit Rampe ca. 70 Kilometer zum Hafen nach Santa Cruz. Den Transport hatte ich bei Reisebuchung angemeldet.

Mein Schiff 3 im Hafen Santa Cruz, Teneriffa
Mein Schiff 3 im Hafen von Santa Cruz, Teneriffa

Wir waren bisher schon öfter mit dem Schiff unterwegs, nun das erste Mal mit Mein Schiff. Im Freundes- und Bekanntenkreis werden immer gerne die Unterschiede zwischen den Reedereien herausgearbeitet. Jetzt können wir uns selbst ein Bild machen und sind sehr gespannt. Insbesondere wie ich mich mit dem Rollstuhl zurechtkomme. Auf den AIDA-Schiffen hatte ich mich immer sehr wohl gefühlt.

Während ich auf AIDA-Schiffen um an Land zu kommen, mit dem Rollstuhl über Treppenstufen getragen wurde, hatte ich hier und da gehört, dass TUI derartiges nicht macht. Ich lasse mich überraschen und schaue mal, was passiert.

Mein Schiff 3 im Hafen von Santa Cruz
An Deck – Mein Schiff 3 im Hafen von Santa Cruz, Teneriffa

Unsere großzügige rollstuhlgerechte Kabine mit Balkon ist wirklich klasse! Der Balkon ist so groß, dass wir locker zu zweit im Liegestuhl die Füße hochlegen können. Gerade an Seetagen es toll, sich „privat“ die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Mit dem Rollstuhl komme ich bestens klar. Das Bad ist zweckmäßig mit ausklappbarem Duschsitz, genügend Platz neben der Toilette und einem unterfahrbaren Waschtisch.

Rollstuhlgerechte Kabine mit Balkon, Mein Schiff 3
Rollstuhlgerechte Kabine mit Balkon, Mein Schiff 3

Der Kabinenservice ist genial. Ich kenne den Mein Schiff Standard nicht, aber unsere Kabine ist nach dem Frühstück immer fertig. Das kenne ich von AIDA gar nicht! Meistens finden wir eine lustige Figur auf dem Bett. Jeden Abend wird das Bett noch einmal gemacht und das Bad ebenso. Super!

Mein Schiff 3 – Top-Kabinenservice

Madeira

Nach einem sehr entspannten Tag auf See landen wir morgens in Funchal auf Madeira. Das Wetter ist herrlich und mit 22 °C perfekt für einen Landausflug. Vom Schiff an Land geht es über eine recht sportlich steile Rampe. Zur Unterstützung für Rollstuhlfahrer steht Personal bereit und so komme ich geschmeidig und sicher von Bord.

Um es hier vorweg zu nehmen: Auf der gesamten Reise sind die Aus- und Einstiege immer mit Rampen gestaltet. Für Rollifahrer ist das perfekt, weil gar nicht getragen werden muss.

Madeira mit Mein Schiff 3
Madeira, Hafenterminal Funchal

In Funchal lösen wir in Hafennähe ein Hop-on / Hop-off Bus Ticket für den Yellow Bus. Einige der Busse verfügen über eine Rampe und die Fahrer sind sehr hilfsbereit. So verschaffen wir uns einen guten Überblick und steigen in der herrlichen Bucht von Câmara de Lobos, der bekannten Churchill Bay für einen Cappuccino aus.

Bucht von Câmara de Lobos
Bucht von Câmara de Lobos (Churchill Bay) – Hier machte der engl. Premierminister Churchill 1950 Urlaub.

Zurück in Funchal lässt uns der Hop-on / Hop-off Bus an der Talstation der Seilbahn Funchal-Monte heraus. Die Seilbahn ist barrierefrei für Rollstuhlfahrer zugänglich und ein echtes Erlebnis.

Seilbahn Funchal-Monte
Seilbahn Funchal-Monte – Eine klasse Aussicht
Seilbahn Funchal-Monte
Seilbahn Funchal-Monte

La Palma

Es geht nach La Palma. Wir landen in der Inselhauptstadt Santa Cruz de La Palma. Die Stadt ist für ihre jahrhundertealte Architektur, ihre Kopfsteinpflasterstraßen und ihren geschäftigen Hafen bekannt. Hier, wie auch auf anderen kanarischen Inseln, verfügen die Straßen links und rechts über glatte, gepflasterte Streifen. So kannst du mit dem Rolli gut fahren.

Die Strecke Schiff-Altstadt ist fußläufig, ein Transfer ist nicht nötig.

Die Altstadt von Santa Cruz de La Palma
Die Altstadt von Santa Cruz de La Palma
Die Altstadt von Santa Cruz de La Palma
Die Altstadt von Santa Cruz de La Palma

Am Plaza Alameda befindet sich das Museumsschiff Santa Maria, einer Nachbildung (1940) des Flaggschiffs Kolumbus auf seiner ersten Entdeckungsreise in die sogenannte Neue Welt vor über 500 Jahren. Das Schiff ist aus Beton und nicht, wie zunächst angenommen, aus Holz, gebaut.

Santa Cruz de La Palma, Museumsschiff Santa Maria
Santa Cruz de La Palma, Museumsschiff Santa Maria

La Palma ist vom Vulkanausbruch gezeichnet und die Menschen leiden vor allem unter dem zurückgegangenen Tourismus. Die Geschäftsleute freuen sich von Herzen über jedes ankommende Schiff. Vor Reiseantritt war ich überrascht, dass wir die Insel überhaupt anfahren. Im Scherz hatte ich damals empfohlen, alte Klamotten mitzunehmen, falls es Asche regnen sollte.

La Palma - Vulkanasche auf Mein Schiff 3
Lavasand überall an Deck der Mein Schiff 3

Tatsächlich steht der Wind ungünstig und treibt die Aschewolken in Richtung Santa Cruz. Im Laufe des Tages sammelt sich immer mehr Lavasand an und bedeckt das komplette Schiff. Als wir am Abend ablegen, ist die Besatzung eifrig damit beschäftigt, alles wieder sauber zu bekommen. Eine unglaubliche Leistung!

La Palma, Vulkanausbruch am Westhang des Höhenrückens Cumbre Vieja
La Palma, Vulkanausbruch am Westhang des Höhenrückens Cumbre Vieja

Gegen 23 Uhr passieren wir den Vulkan. An Deck werden die Lichter ausgeschaltet und es macht sich eine eigentümliche, fast beklommene Stimmung breit. Einerseits ist die Aussicht sensationell, andererseits können wir uns das Leid vieler betroffener Menschen kaum vorstellen.

La Gomera

Der Kreuzfahrthafen liegt in Steinwurfnähe zur Inselhauptstadt San Sebastiàn und so begeben wir uns auf einen Spaziergang an der schön angelegten Standpromenade entlang zur Stadt. Die ist allerdings – sorry – nicht besonders sehenswert.

La Gomera, Hafen San Sebastiàn
La Gomera, Stadtstrand von San Sebastiàn
La Gomera, Strandpromenade San Sebastiàn
La Gomera, Strandpromenade San Sebastiàn

Sehr positiv fallen mir die vielen Holzstege am Stand und Umkleidekabinen für Rollstuhlfahrer auf. Klasse! Überhaupt scheint das Mind Set in Spanien und Portugal gegenüber Menschen mit Behinderung deutlich entspannter und pragmatischer zu sein. Auf dieser Reise sind sehr oft mit dem Taxi unterwegs und ich genieße die Hilfsbereitschaft der Fahrer sehr.

La Gomera, Holzstege am Strand
La Gomera, Holzstege am Strand
Hafenmauer der Playa de San Sebastián
La Gomera, Hafenmauer an der Playa de San Sebastián 

Gran Canaria

Gran Canaria ist nach Teneriffa und Fuerteventura die drittgrößte der Kanarischen Inseln. Wir besteigen zu viert ein Taxi und machen eine knapp vierstündige Inselrundfahrt.

Las Palma, Gran Canaria

Unterwegs lässt uns der Fahrer in Teror, einem heute noch einer der ursprünglichsten Orte der Insel, heraus und wir erkunden das tolle Städtchen. In Teror gibt es eine Wasserquelle an der sich jeder kostenlos Wasser zapfen kann. Wir haben das Wasser probiert und … es ist köstlich!

Gran Canaria, Teror – Eines der ursprünglichsten Orte der Insel
Gran Canaria, Teror
Herrliche Landschaften auf Gran Canaria

Unser Fahrer steuert einige Aussichtspunkte an und so genießen wir beeindruckende Ausblicke.

Gran Canaria, Toole Aussicht auf das Meer
Gran Canaria, tolle Aussicht auf das Meer

Teneriffa

Wir fahren zurück nach Teneriffa und für die meisten Gäste endet die Reise hier. Nicht für uns! Wir bleiben noch eine weitere Woche an Bord und freuen uns auf die Azoren.

Heute genießen wir erst mal einen Tag auf Teneriffa und erkunden per Mietwagen die Insel. Okay, schon bei der Ankunft vor einer Woche , hatte ich Mühe, der Insel etwas schönes abzugewinnen. Egal wo ich hin schaue, ich fühle mich wie in einer riesigen Baustelle. Mag sein, dass es lange nicht geregnet hat und sich der Norden vom Süden unterscheidet, aber ich habe den Eindruck, dass die schönen Ecken alle künstlich angelegt sind.

Obstplantagen Teneriffa
Obstplantagen auf Teneriffa

Wir machen uns auf in das riesige Gebiet des Pico del Teide, schrauben uns über sehr gut ausgebaute Straßen in die Höhe und kommen uns vor, als seien wir auf dem Mond gelandet.

Gut ausgebaute Straßen, Pico del Teide
Teneriffa, Teide - Landschaft wie aus einer anderen Welt
Teneriffa, Teide – Landschaft wie aus einer anderen Welt
Teneriffa, Teide - Finger Gottes
Teneriffa, Teide – Finger Gottes

São Miguel, Azoren

Nach zweitägiger Fahrt durch eine überwiegend ruhige See, erreichen wir den Hafen in Ponta Delgada auf São Miguel. São Miguel ist die größte Insel der Azoren und bietet atemberaubende Landschaften. Wir organisieren uns ein Taxi und der sehr gut englisch sprechende Fahrer zeigt uns in mehr als drei Stunden seine Insel.

São Miguel, Hafen in Ponta Delgada
São Miguel, Hafen in Ponta Delgada

Ponta Delgada ist die Hauptstadt der Insel und hat 17.800 Einwohner.

São Miguel, Azoren
São Miguel, Azoren
São Miguel, Azoren
São Miguel, Azoren – Vista do Rei: Schöne Aussicht auf Cete Cidades
São Miguel, Azoren - Grüne und blaue Lagune
São Miguel, Azoren – Grüne und blaue Lagune
Hotel Monte Palace, Sete Cidades
Lost Place: Hotel Monte Palace, mit Blick auf Sete Cidades

Das 5-Sterne-Hotel Monte Palace wurde 1989 eröffnet und nur 19 Monate später wegen Konkurs geschlossen. Seit dem ist es sich selbst überlassen und rottet vor sich hin.

São Miguel, Azoren
São Miguel, Azoren
Mein Schiff 3 in Ponta Delgada, São Miguel, Azoren
São Miguel, eine unglaublich grüne Insel
Mein Schiff 3 in Ponta Delgada, São Miguel, Azoren
Ponta Delgada, São Miguel, Azoren
Ponta Delgada, São Miguel, Azoren

Am Abend sagen São Miguel Lebewohl und machen uns auf den Weg zur Insel Terceira.

Terceira, Azoren

Terceira ist 29 km lang und 17,5 km breit. Auf Terceira leben rund 56.000 Einwohner und landschaftlich einfach traumhaft. Wir organisieren uns wieder ein Taxi und mit unserem Fahrer Frank (Fränk) haben wir einen Lokalpatrioten, der uns fast liebevoll seine Insel ans Herz legt. Sich in dieses Eiland zu verlieben, ist nun wirklich keine Kunst.

Angra do Heroísmo, Terceira, Azoren
Angra do Heroísmo, Terceira, Azoren

Praia da Vitoria, Terceira, Azoren
Praia da Vitoria, Terceira, Azoren
Terceira, Azoren
Terceira, Azoren
Terceira, Azoren
Terceira, Azoren
Terceira, Azoren
Terceira, Azoren
Terceira, Azoren
Terceira, Azoren
Terceira, Azoren
Mein Schiff 3 - Terceira, Azoren
Mein Schiff 3 – Terceira, Azoren

Nach den Azoren begeben wir uns auf die zweitägige Rückfahrt nach Santa Cruz, Teneriffa. Von Teneriffa geht es wieder nach Frankfurt zurück.

Rückflug Teneriffa - Frankfurt mit TUIfly
Rückflug Teneriffa – Frankfurt mit TUIfly

Norwegische Fjorde mit der AIDAsol

Norwegische Fjorde mit der AIDAsol

Montagmorgen, Autobahn, auf dem Weg zum Cruise Center Steinwerder, Hamburg. Eine halbe Stunde vor Ankunft melde ich mich telefonisch bei Parken und Meer an. Parken und Meer ist ein Park-Service, der den PKW für die Zeit der Reise in Obhut nimmt. Bei der Anreise mit dem eigenen Auto, ist ja immer die Frage, wo man es lässt. Wir haben mittlerweile schon häufiger die Dienste von Parken und Meer in Anspruch genommen und immer beste Erfahrungen gemacht. Der Service ist wirklich durchdacht, das Personal stets aufgeräumt, freundlich und behilflich. Direkt vor dem Cruise Center geben wir unseren PKW also in die Hände der Jungs von Parken und Meer. Unser Wagen wird uns beim Check-out dann wieder direkt am Schiff übergeben, auch wenn die Fahrt der AIDAsol diesmal in Hamburg Altona enden wird.

Auf dem kurzen Weg zur Check-in-Halle kommen wir an der Gepäckaufnahme vorbei und geben unsere Koffer ab. Der Check-in ist sehr entspannt und als das obligatorische Steuerrad-Foto im Kasten ist, gehen wir an Bord.

Es erwarten uns zehn Tage auf der AIDAsol

Hamburg

Nachdem wir einen ersten Blick in die Kabine geworfen haben, schreiten wir zur ersten Amtshandlung an Bord. Als Symbol dafür, dass der Urlaub nun so richtig beginnt, hat es sich zu einer netten Tradition entwickelt, dass wir direkt nach dem Entern des Schiffes einen leckeren Cocktail an Deck verköstigen. ?
Gegen Abend setzt sich die AIDAsol in Marsch und wir verlassen Hamburg in Richtung Bergen.

Blick von Bord in Richtung Michel und Elbphilamonie

Auf See

Am Abend des zweiten Tages auf See gönnen wir uns ein leckeres 6-Gänge-Menü im Restaurant Rossini. In herrlichem Ambiente werden hier allerlei Köstlichkeiten serviert und auch diesmal hat der Smut die Kombüse anständig durcheinandergewirbelt.

Wir beginnen nach dem Amuse-Gueule mit Forelle in der Variation (Lauwarm pochierte Regenbogenforelle, Tatar von der Lachsforelle und cremiges Nusseis). Weiter geht es mit einer Consommè vom Wildkaninchen mit Praline vom eigenen Fleisch, mit einem in Limettenbutter gebratenes Filet vom Eismeerkabeljau auf Perlgraupenrisotto mit Maracujasauce, mit einem sagenhaften Karotten-Ingwer-Sorbet mit Curryschaum, mit einem auf einem Wildkräuterbett gegarten Elchrücken mit Rote-Bete-Gnocchi und Tannenjus und schließen das Menü mit einem Süßdolden-Himberkuchen mit Cassiseis ab.
Mittlerweile waren wir auf verschiedenen AIDA-Reisien schon einige Male im Rossini essen und jedesmal sehr angetan. Ist ein schöner Kontrast zu den Buffet-Restaurants ;-).

Ein lauschiges Plätzchen im Rossini

Gaumenfreuden

Die Schar der Mitreisenden auf dieser Route setzt sich diesmal aus erstaunlich vielen älteren und alten Menschen zusammen. Kein Witz: 60-jährige, die mit ihren Eltern unterwegs sind. Ich habe noch nie derart viele Rollstühle und Rollatoren an Bord gesehen. Nun finde ich das grundsätzlich wirklich klasse, jedoch machen einige Senioren auf mich einen recht überforderten Eindruck. Selbst bei guter Konstitution ist es für Menschen 80+ eine Herausforderung sich auf einem schwanken Schiff mit mäßigem Seegang zu bewegen. Leider treffe ich im Verlauf der Reise einige mit verbundenen oder eingegipsten Körperteilen wieder.

Bergen

Bergen ist die regenreichste Stadt Europas und gerade deshalb fragte ich mich jahrelang, warum ich ausgerechnet dort einen Teil meines Urlaubs verbringen soll. Bettina hatte mich zu dieser Norwegentour überredet. Gott sei Dank! Auf dieser Route erlebst du einige Kneif-mich-Momente.
Bergen ist eine wirklich beeindruckende Destination. Mit der Fløibahn geht es in sechs Minuten auf den 320 Meter hohen Fløien, von dem du einen grandiosen Blick über ganz Bergen hast. Die Bahn ist barrierefrei und mit Rollstuhl gut machbar. Tipp: Besorg dir das Ticket für die Bahn schon im Internet. So sparst du dir die irre lange Wartezeit am Ticketcounter.
Einen Besuch wert ist auch der Fischmarkt. Hier gibt es allerlei zu sehen, zu riechen und zu probieren.
Im Hafen von Bergen liegt neben der AIDAsol auch die AIDAdiva. Das ist wirklich ungewöhnlich. Nachmittags verabschieden wir die AIDAdiva mit lautem Getöse und Gewinke in Richtung New York.

Panoramablick über Bergen

Bergen

Seltenheit: Zwei AIDA-Schiffe in einem Hafen

Hellesylt und Geirangerfjord

Nach einer Stippvisite in Hellesylt durchfahren wir den Geiranger Fjord. Kneif-mich-mal!

Hellesylt

Geiranger oder besser gesagt Geirangerfjord gehört zweifellos zu den Highlights  dieser Reise. Nicht umsonst wurde der Fjord schon 2005 zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt. Es ist irre, sich mit einem solch großen Schiff dort zu bewegen.

Geirangerfjord

Sieben Schwestern (Wasserfälle) und rechts der Freierwasserfall im Geirangerfjord

Geirangerfjord

Åndalsnes und Molde

Åndalsnes und Molde haben wir an einem Tag abgehakt. Für Rollstuhlfahrer gibt es dort nicht so wahnsinnig viel zu sehen. Wir sind dennoch von Bord und haben einen kleinen Spaziergang unternommen. Mir fällt auf, das sehr viele Geschäfte über eine Rampe verfügen. Ein Eindruck, der sich im Verlauf der Reise noch verstärken wird. In Norwegen gehören Rampen scheinbar ganz selbstverständlich zum Stadtbild. Eine Freude, dass zu sehen.

Åndalsnes

Åndalsnes

Trondheim

Trondheim ist eine beeindruckende Stadt mit ca. 190.000 Einwohnern. Ein Shuttlebus bringt uns vom Schiff zum Nidarosdom. Der Bus verfügt über einen Lift und so komme ich mit dem Rollstuhl bequem hinein. Der Hafen ist sehr zentral gelegen, sodass du auch fußläufig in die Stadt gegangen kannst.

Trondheim, Nidarosdom

Trondheim

Trondheim

Trondheim

Ålesund

Die Stadt ist etwa 236 km nordnordöstlich von Bergen entfernt und verteilt sich auf mehreren Inseln. Natürlich zeichnet sich die Umgebung von Ålesund durch Fjorde, Berg- und Inselketten aus. Der Stadtkern von Ålesund ist durch den Jugendstil geprägt.

Ålesund

Ålesund

Ålesund

Eidfjord

Es ist ja ohnehin schon irre, mit Kreuzfahrtschiffen durch die Fjorde Norwegens zu fahren. Irgendwie denke ich unterwegs häufiger, sie gehören dort einfach nicht hin. Einerseits ermöglichen Sie mir als Rollstuhlfahrer eine tolle Möglichkeit, das Land und die atemberaubende Natur zu entdecken, andererseits ist die Welt hier von einer solchen Schönheit, dass sie unbedingt geschützt und erhalten werden muss.

In Eidfjord ist es gerade so, als schipperten wir über einen Alpensee und würden vor einem kleinen Österreichischen Dorf anhalten. In 30 oder 40 Meter Höhe überblickst du alles und bist mit Abstand das höchste „Gebäude“ oder Gebilde im Dorf.

Stavanger

Stavanger ist mit ca. 130.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Norwegens und verfügt über einen schönen Stadtkern und eine sehenswerte Altstadt (sportlich für Rollstuhlfahrer). Das Hafengelände ist der aufgeräumt und schön anzusehen.

Ankunft in Stavanger

Dom von Stavanger

Gefühltes Aprilwetter im September

Farbenfrohes Stavanger

In der Altstadt

Barrierefreiheit

An Bord

An Bord der AIDAsol ist fast alles problemlos mit dem Rollstuhl erreichbar, es stehen genügend Aufzüge zur Verfügung. In den Buffet-Restaurants werden Tische für Rollstuhlfahrer bis 30 Minuten nach Öffnung reserviert. Die barrierefreien Kabinen sind großzügig und du kommst mit dem Rollstuhl sehr gut zurecht. In einem „Kreuzfahrt-Spezial“ habe ich verschiedenen Reedereien 20 Fragen zur Barrierefreiheit gestellt. In einem früheren Blogpost „Kreuzfahrt mit Rolli“ findest du zusätzlich Infos zur Barierefreiheit bei AIDA.

Ausflüge

Wie auf fast jeder Reise findet zu Beginn ein sogenannter Barrierefreitreff statt. Hier werden Reisende mit Handicap über alles Mögliche informiert: Ausflüge, Unterstützung an Bord oder beim Verlassen des Schiffes, Hilfsmittel usw. Diesmal ist die Veranstaltung erstaunlich professionell. (Das habe ich schon anderes erlebt.) AIDA bietet zudem nun eine eigene Broschüre für barrierefreie Ausflüge an. Das ist begrüßenswert und habe ich vorher nicht erlebt. Schön, wenn das ein neuer Standard wäre.

Wenn du in einen Bus einsteigen kannst, stehen dir sehr viele Ausflüge zur Verfügung. Für Rollstuhlfahrer, die dazu nicht in der Lage sind, stehen zwar kaum buchbare Ausflüge zur Auswahl, jedoch kann eine Menge auf eigene Faust unternommen werden. Alle Städte sind vom Hafen aus gut erreichbar. Beim Verlassen des Schiffes hilft die Crew nach Kräften. Wenn nötig werde ich regelmäßig im Rollstuhl über Treppen getragen oder in Tenderboote gehoben. Schön, dass so etwas bei AIDA ganz pragmatisch läuft.

Die Städte weisen teilweise etwas ruppiges Kopfsteinpflaster auf. Mit etwas Hilfe sollte das aber gut machbar sein.

Fazit

Die Reise ist anders als viele Kreuzfahrten, hier steht die sagenhafte Landschaft im Mittelpunkt. Wie gesagt, die Norwegischen Fjorde bieten dir eine Landschaft, die einen Kneif-mich-Moment nach dem anderen auslöst. Wenn dir der kalte Wind die Kapuze vom Kopf weht, gewinnt die Tour etwas von einer Expidition. Vergiss dein Regenzeug nicht, wenn es regnet, dann ordendlich. Mit dem Rollstuhl erlebst du auf dieser Tour bestimmt keine unangenehmen Überraschungen.

Barrierefrei? Rom im Rollstuhl

Barrierefrei? Rom im Rollstuhl

Mit Rollstuhl - wie barrierefrei ist Rom?

San Pietro – Der Petersdom

Als Rom erbaut wurde, hatten Rollstühle noch viereckige Räder … Im Ernst, wer sich mit Rom beschäftigt, gelangt ganz schnell an die Frage, wie barrierefrei Rom ist und ob die Städtetour ein Abenteuerurlaub der besonderen Art werden könnte. Dieser Blogpost ist also interessant für alle, die sich demnächst mit dem Rollstuhl in Rom bewegen möchten oder – ausdrücklich empfohlen – wer diese tolle Stadt schon mal bereist hat, in netten Erinnerungen schwelgen möchte und einfach ein paar schöne Bilder ansehen möchte ?.

Rom ist eine der beeindruckendsten Städte in der wir je gewesen sind. Und weil es so wahnsinnig viel zu sehen gibt, komplett untauglich für einen Schnelldurchgang. Wir hatten uns für fünf Tage im NH-Hotel eingebucht und von dort aus unsere Unternehmungen gestartet. Das Hotel ist gut und liegt sehr zentral. Es hat  aus meiner Sicht jedoch auch ein paar Schwächen: Frühstücksraum nur eingeschränkt barrierefrei, Bad ansatzweise barrierefrei aber nicht wirklich Rollstuhlgerecht …

Mit Rollstuhl - wie barrierefrei ist Rom?

Das Kolosseum

Mit dem Rollstuhl präsentierte sich Rom in einer Weise, wie ich es nicht vermutet hätte. Viele Sehenswürdigkeiten verfügen über einen Lift und die Menschen vor Ort geleiten dich voller Stolz dorthin:

  • In der Engelsburg gelangt man mit einem Aufzug nach oben und findet dort einen tollen Rundgang, teilweise ähnlich einem Laubengang vor. Dort befindet sich auch ein kleines Restaurant in dem man es sich bei einer tollen Aussicht gut gehen lassen kann, äh … sollte!
  • Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II, im Volksmund die Schreibmaschine, hat auf der rechten Gebäudeseite einen Aufzug. Von der tollen Terrasse auf dem Gebäude hat man einen sagenhaften Blick über die Stadt.
  • Das Kolosseum ist das größte antike Amphitheater und verfügt ebenso über einen Lift. Als Rollstuhl-Fahrer kannst du so die eigentümliche Atmosphäre – eine Mischung aus Bedrückung und Spektakel – spürbar erleben.
  • Beindruckende, mit einer Holzvertäfelung ausgestatteten Aufzüge finden sich in den Vatikanischen Museen. Von dort aus gelangt man mit einem Plattform-Treppenlift in die Sixtinische Kapelle.
  • Das Forum Romanum ist das älteste römische Forum und war Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens. Es führt ein recht steiler Weg dort hinunter (und wieder hoch!) und ist im Rollstuhl mit Hilfe ganz gut machbar. Bei E-Rollis bin ich mir unsicher, da kenne ich mich nicht so gut aus.
  • Der Petersdom und das Pantheon sind stufenlos erreichbar.
  • Die Spanische Treppe könnte einen Treppenlift ganz gut vertragen 🙂

Viele Gassen Roms sind uralt und entsprechend rustikal. Sich hier aktiv mit dem Rollstuhl fortzubewegen ist sportlich. Ich hatte meine eMotion-Räder von Alber mit und kam damit wirklich ganz gut zurecht. Erst am vierten Tag in der Heiligen Stadt entdeckte ich einen weiteren Rollstuhl-Fahrer. Offensichtlich ein Einheimischer mit Kenntnis der örtlichen Straßenbeschaffenheit, sein Rollstuhl war mit Off-Road-Rädern ausgestattet. Bis dahin war mir tatsächlich niemand im Rollstuhl aufgefallen.

Rom im Rollstuhl ist machbar, mit Hilfe sowieso. Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen nah zusammen und wenn du dich einmal orientiert hast, findest du Wege, die besonders gut mit dem Rollstuhl zu machen sind. Bis dahin, sagen wir die ersten zwei Tage, können extrem nervend sein. Obwohl wir Großstädte lieben und wir uns immer schnell zurechtfinden, ist der Stadtplan von Rom eine echte Herausforderung. Bordsteine scheinen oft zufällig abgesenkt zu sein und wenn du bei der schellen Straßenüberquerung plötzlich vor einer 20 cm Steinkante stehst und hinter dir die Autos und Motorroller vorbei pesen, schreist du SCHEISSE! Versprochen. Atme flach ein, langsam und anhaltend aus. Halte durch, du wirst belohnt! Spätestens wenn du abends bei bei lauen Temperaturen mit einem Glas Chianti und leckerem Essen am Piazza Navona oder Piazza del Popolo verweilst. Gute Reise!

Mit Rollstuhl - wie barrierefrei ist Rom?

Scalinata di Trinità dei Monti – Die Spanische Treppe

Mit Rollstuhl - wie barrierefrei ist Rom?

Il Vittoriano – Die Schreibmaschine

Mit Rollstuhl - wie barrierefrei ist Rom?

San Pietro – Der Petersdom

Mit Rollstuhl - wie barrierefrei ist Rom?

Castel Sant’Angelo – In der Engelsburg

Mit Rollstuhl - wie barrierefrei ist Rom?

Fontana di Trevi – Am Trevi-Brunnen

Mit Rollstuhl - wie barrierefrei ist Rom?

Roma. Nix wie hin!