In diesem Blogpost geht es um Campingtipps für Rollstuhlfahrer/-innen. Vielleicht bist du auch mit einem Camper, Wohnmobil oder einem Wohnwagen unterwegs oder möchtest diese wunderbare Art des Reisens entdecken?
Blick auf die Bucht von Étretat, Normandie
Mit diesen Campingtipps für Rollstuhlfahrer/-innen wird dein Urlaub noch schöner …
Camping mit Rollstuhl? Geht das? Und ob! Mit der richtigen Ausrüstung und etwas Vorbereitung kannst du dich auf deinen nächsten Urlaub in der Natur freuen.
In diesem Blogpost bekommst du Campingtipps für Rollstuhlfahrer/-innen. Tipps, die mir bisher viel gebracht haben. Viel Spaß beim Lesen.
Barrierefreiheit
Wenn du mit dem Rollstuhl unterwegs bist, geht es nicht ohne Barrierefreiheit. Berücksichtige für deinen Aufenthalt die folgenden Bereiche:
Toiletten und Duschen
Sind die sanitären Einrichtungen rollstuhlgerecht? Ist ausreichend Platz vorhanden, sind Haltegriffe angebracht? Viele Campingplätze zeigen auf ihren Internetseiten Fotos der Anlagen. Da kannst du dir einen ersten Eindruck verschaffen. In den Google-Rezensionen sind ebenso meistens einige Fotos zu finden.
Supermarkt
Ist der Campingplatz-Laden oder Kiosk ebenerdig erreichbar? Das ist vielleicht nicht kriegsentscheidend, aber es ist schön, wenn du einfach so morgens die Brötchen holen kannst.
Restaurants/Bars
Sind ggf. vorhandene Restaurants, Biergärten, Bars etc. ebenerdig erreichbar? Vielleicht möchtest du irgendwann mal den Camping-Grill auslassen und etwas Leckeres im Restaurant oder Biergarten genießen. Wichtig ist, dass du diese Lokalitäten barrierefrei erreichen kannst. Toll, wenn diese Einrichtungen mit einer barrierefreien Toilette ausgestattet sind.
Wege auf dem Campingplatz
Die Wege auf einem Campingplatz können sehr weit sein. Wichtig ist, das sie gut befahrbar sind. Tödlich ist feiner, tiefer Splitt. Du kannst bei der Buchung angeben, dass du als Rollstuhlfahrer/-in einen Standplatz in der Nähe eines Waschhauses bekommen möchtest. Meiner Erfahrung nach, wird darauf Rücksicht genommen.
Standplatz
Ist der Untergrund ausreichend fest und mit dem Rollstuhl gut befahrbar? Ich habe noch nicht wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. In Italien war unser Standplatz teilweise recht sandig, aber noch okay. Ich stelle es mir ziemlich nervig vor, wenn du dich vor dem Camper oder Wohnwagen nur mit Mühe bewegen kannst.
Auf pincamp.de kannst du nach Campingplätzen suchen und entsprechende Filter setzen.
An der Strandpromenade in Étretat
Umgebung
Wie heißt es so schön, bei der Frage nach den drei wichtigsten Eigenschaften für Liegenschaften? Lage, Lage, Lage! So ist es.
Campingplatze liegen oft nicht im Zentrum des Geschehens, sondern außerhalb. Frag dich also, wie du vom Standplatz aus zum Beispiel in die nächste Stadt oder zu den Sehenswürdigkeiten kommst. Sind die Strecken mit dem Rollstuhl gut zu bewerkstelligen? Hier leistet mir mein Zuggerät wirklich gute Dienste.
Gibt es barrierefreie öffentliche Verkehrsmittel, die du nutzen kannst? Manche Campingplätze liegen idyllisch inmitten herrlicher Natur. Stell dir Camping auf einem Hochplateau in den Alpen vor. Während Fußgänger/-innen wandernd die Umgebung erkunden, kommst du mit deinem Rollstuhl nicht weg. Ist die Zuwegung zu steil oder unwegsam, bist du erheblich eingeschränkt und irgendwann kann nur „Aussicht genießen“ ganz schön frusten.
Recherche
Bei Google- oder Apple-Maps kann du die Lage des Campingplatzes ganz gut prüfen. Auch die Google-Rezensionen können Hinweise liefern.
Camping am Deutschen Eck in Koblenz
Freizeit
Zum Urlaub gehört es, dass du die Umgebung erkundest, also Land und Leute kennenlernst. Informiere dich am besten vor deinem Urlaub, welche barrierefreien Freizeitaktivitäten in der Umgebung angeboten werden. Dazu gehören Wanderwege, Museen, Bäder, Strände, Sehenswürdigkeiten etc.
Seit dem wir mit dem Camper unterwegs sind, habe ich zum Beispiel den Strandurlaub wiederentdeckt. Einige Campingplätze im Süden verfügen über rollstuhlgerechte Strände, die mit Stegen und einem Strandrollstuhl ausgestattet sind.
Entdecke im positiven Sinne das Abenteuer Camping.
Strandcamping in Waging am See
Campingausrüstung
Welche Ausrüstung du für deinen Rollstuhl benötigst, wirst du wissen. Natürlich auch, dass du etwas Werkzeug mit dabei hast. Darauf kommt es mir hier auch nicht an, schließlich geht es um Campingtipps für Rollstuhlfahrer/-innen.
Campingstuhl
Frage dich zum Beispiel, ob du während des gesamten Urlaubs in deinem Rollstuhl sitzen bleiben möchtest oder musst. Vielleicht ist es angenehm, wenn du deine Position wechseln kannst und dich aTuf einen geeigneten Campingstuhl umsetzen kannst. Welcher Stuhl geeignet ist, wirst du für dich herausfinden. In jedem Fall sollte er ausreichend standfest sein und das Umsetzen aus dem Rollstuhl ermöglichen.
Outdoor-Teppich
Ein mit Heringen befestigter, ausreichend großer Camping- oder Outdoor-Teppich hilft dabei, dass sich deine Rollstuhlräder nicht in den Untergrund fräsen. Auf einem umgepflügten Acker rollt und dreht es sich nicht gut und es macht einfach keinen Spaß im Dreck zu stehen. Den Campingteppich kannst du von Zeit zu Zeit einfach abfegen uns alles ist wieder fein.
Campingtisch
Sollte ich erwähnen, dass dein Campingtisch am besten unterfahrbar ist? Ich sollte. Viele Campingtische sind wegen der ausgeklügelten Zusammenklapptechnik oder Auseinanderziehmechanik eben nicht mit dem Rollstuhl unterfahrbar. Bevor du dir einen Tisch besorgst, teste, ob du zurecht kommst.
Camping hat immer irgendwas von Freiheit und Abenteuer
Hast du bereits Erfahrungen mit dem Camping gemacht? Oder hast du dir für die Zukunft etwas vorgenommen? Welche Rolle spielt dein Handicap dabei?
Kannst du weitere Campingtipps für Rollstuhlfahrer/-innen beisteuern?
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Mittlerweile ist es kühler geworden und wenn ich morgens so gegen 7:30 h zur Arbeit fahre, schaltet sich das Licht automatisch ein. Es ist Herbst geworden und mit einem Anflug von Wehmut erinnere ich mich an diesen Mega-Sommer. Ich klicke mich durch die Bilder und bleibe in Venedig hängen und ich lasse unsere Sommertour noch einmal Revue passieren.
Von Waging am See treibt es uns über den Großglockner und den Plöckenpass zum Camping Union Lido nach Cavallino-Treporti ganz in der Nähe von Venedig. Hast du die Alpen hinter dir gelassen, fühlt sich der Sommer noch mal mehr nach Flip-Flop und dem Duft von Sonnenmilch an. Hach, nächstes Jahr wieder!
Union Lido – Lage
Union Lido – Der größte oder zweitgrößte Campingplatz Europas liegt an der Adriaküste unweit von Venedig. Der üppige Baumbestand liefert wohltuend ausreichend Schatten. Bei den herrlich warmen Temperaturen lernen wir das schnell zu schätzen.
Stellplätze
Es gibt verschieden große Stellplätze. Wir hatten uns für einen ca. 100 qm großen im Bereich Venizia R (R steht für Reservierung) mit Strom- und Wasseranschluss entschieden. Die Platzordnung lässt leider wenig Spielraum, wie der Camper oder Wohnwagen zu stellen ist. Ein natürlicher Sichtschutz ist in unserem Bereich nicht vorhanden. Wer auch mal privat sein möchte oder anderen Familien nicht dauerhaft beim Urlauben zusehen zu wollen, tut gut daran, eine Sichtbarriere zu installieren.
Es gibt Stellplätze, die wegen des munteren Treibens bis spät in die Nacht, aus meiner Sicht wirklich kritisch (auf deutsch: beschissen) sind. So sind die Plätze gegenüber der Pizzeria und der Eisdiele permanent von der Aura schlangestehender Menschen umgeben. Unser Stellplatz liegt direkt an der Via Venizia, einem Hauptweg, der bis nach Mitternacht von relativ lautstarken Campinggenossen, genutzt wird.
Wege
Die Hauptwege sind gepflastert und gut befahrbar. Bei der Größe des Platzes können die Wege mitunter sehr lang werden. Zum Strand sind es für uns ca. 800 Meter, die mit Zuggerät und Fahrrad schnell zurückgelegt sind. Die Stellplätze haben eine Gras-/ Sandunterlage mit der ich gut zurechtkomme.
Campingleben
Der Campingplatz ist super organisiert. Vom Check-in bis zur Abreise funktionieren die Abläufe effizient und professionell. Bei der Platzgröße würde vermutlich schnell das Chaos ausbrechen, wenn das anders wäre. Union Lido ist nach eigenen Angaben der erste fünf Sterne Campingplatz und wird regelmäßig sehr gut bewertet. Die positiven Google-Bewertungen sprechen für sich. Ich würde dem Platz ohne Einschränkung ebenso fünf Sterne geben. Allerdings solltest du wissen, worauf du dich einzustellen hast: In der Hauptsaison Ballermann 6 für Familien mit vorzugsweise recht jungen Kindern. Abends finden Veranstaltungen für die ganze Familie statt. Zauberei, Mini-Disco, Tanzdarbietungen und vieles mehr. Häufig schallt die Musik der Events bis 23 Uhr über den Platz. Der Campingplatz ist mit 25 Geschäften (Mode, Schuhe, Schmuck, Fahrrad, Campingbedarf, Apotheke, Obst und Gemüse, Souvenirs … , zwei Supermärkten, acht Restaurants und einer Arztpraxis ausgestattet.
Sanitäre Anlagen
Die Waschhäuser verfügen über ein barrierefreies Bad / WC. In dem von mir genutzten, sehr modernen Waschhaus 15 sind Haltegriffe und ein ausklappbarer Duschsitz vorhanden. Einziges Manko: Der Duschsitz ist recht niedrig angebracht. Ich komme damit einigermaßen zurecht, kann mir aber vorstellen, das das Umsetzen oder Aufstehen Mühe bereiten kann. Die Sauberkeit lässt keine Wünsche offen. So sehe ich permanent Personal, die sich um den tadellosen Zustand kümmern.
Strand
Es ist so herrlich an einem wirklich barrierefreien Strand zu sein. Im „Lido“ Strandabschnitt ist der Weg zu den Strandliegen gepflastert und die Liegen stehen auf einem gepflasterten Bereich. Du kommst also vom Rollstuhl direkt auf die Liege, ohne durch den Sand zu müssen. Extra Plus: Du kannst zwischen einer niedrigen oder einer hohen (ca. 50 cm) Liege wählen und zusätzlich einen Strandstuhl bekommen. Wir buchen unseren Platz jeweils für einen halben Tag (13,50 Euro) und genießen die Zeit am Strand.
Am Lido-Strand gibt es einen Strandrollstuhl und Emiliano und seine Kollegen befördern dich damit gerne ins Wasser. Emiliano ist übrigens ein sehr zuvorkommender, geschätzt zwei Meter großer Mann, bei dem ich keinen Zweifel habe, dass er mich (kein Leichtgewicht) sicher ins und wieder aus dem Meer bekommt.
Freizeit
Ein Besuch in Venedig bietet sich aufgrund der Nähe an. Wir fahren mit dem Bus (Linie 5) nach Punto Sabione und von dort aus mit dem Vaporetto Wasserbus (Linie 14) zum Markusplatz. Mit dem Rollstuhl funktioniert das sehr gut, die Busse verfügen über eine Rampe und ins Wassertaxi geht es ohne Stufen hinein.
Venedig ist die Stadt der Liebe und definitiv nicht die Stadt der Rollstuhlfahrer – auch nicht für verliebte. Das Venedig mit seinen knapp 400 Brücken, auf die es meistens via Treppenstufen geht, nicht komplett barrierefrei zu gestalten ist, leuchtet mir ein. Etwas besser ginge es allerdings schon! Venedig hätte mit recht geringem Aufwand hier viel mehr tun können und müssen! Die Bewältigung der langen, steilen Rampen rund um den Markusplatz ist jedoch für mich und noch mehr für Bettina eine echte Maloche. Dennoch lohnt sich der Besuch. Die vielen Geschäfte in den kleinen Gässchen rund um den Markusplatz laden zum Bummeln und Shoppen ein und ein Aperol schmeckt vor der beeindruckenden Kulisse doppelt gut (auch wenn er dreimal soviel kostet).
Fazit
Unsere Woche auf dem UNION LIDO Campingplatz entspricht definitiv nicht dem, was wir unter Campingurlaub verstehen. So toll es ist, freudige, ausgelassene und glückliche Kinder um sich zu haben, genießen wir es, auch mal nur für uns zu sein – Unter unserer Markise, im Restaurant, am Strand oder beim Bummeln. Die Barrierefreiheit ist im UNION LIDO ist sensationell und beeindruckt mich. Hier und da treffe ich immer wieder andere Urlauber mit Rollstuhl, die das Angebot ebenso schätzen. Würde ich wieder das Union Lido ansteuern? Ja! … Nicht in der Hauptsaison.
HandiCaptain.de greift relevante Themen für Menschen mit Behinderung auf und berichtet darüber. Wenn du Fragen oder Anmerkungen hast, freue ich mich über deinen Kommentar oder deinen Kontakt.
In diesem Blogpost geht es um die erste Station unserer Sommertour 2022 im Strandcamping Waging am See. Seitdem wir unseren Peugeot Traveller als rollstuhlgerechten Camper ausgebaut haben und damit ein kleines Hotelzimmer in der Garageneinfahrt auf den nächsten Einsatz wartet, zieht es uns immer öfter in die Ferne.
Wir verbringen drei Übernachtungen auf dem Campingplatz und meine Bewertungen und Beschreibungen greifen nur einige wenige Punkte auf und sind natürlich durch und durch subjektiv. Hinweise zur Barrierefreiheit findest du auch auf der Website des Campingplatzes.
Lage
Der Campingplatz im oberbayrischen Chiemgau, ca. 100 Kilometer Süd-östlich von München, ist sehr schön direkt am Waginger See gelegen. Die Landschaft ist einfach herrlich und ich packe sie gerne in die Schublade mit der Aufschrift „So schön ist Deutschland!“.
Stellplätze
Es gibt verschiedene Parzellen unterschiedlicher Größe und Ausstattung. Die meisten Stellplätze haben keinen natürlichen Sichtschutz. Fast alle Wohnwagen-Camper urlauben im Vorzelt und auf mich wirkt es, als verbarrikadierten sie sich, um sich nicht die Bratwürstchen von den Nachbarn oder umherschlendernden Mitcampern weggucken zu lassen .
Im Strandcamping Waging am See gibt durchaus attraktivere Parzellen, unser Bereich jedoch erscheint mir unübersichtlich. Irgendwie mehr als Camp statt Camping, wenn du weist, was ich meine. Viele PKWs stehen aufgereiht vor den Parzellen am Weg und eines schönen morgens kommt mir der Begriff „Parkplatzcamping“ in den Sinn.
Insgesamt sind die Parzellen sehr gepflegt und der Untergrund mit Rasen sehr sauber. Hunde sind willkommen. Ich finde das sehr gut, auch wenn wir selbst keinen Vierbeiner haben, denn irgendwie gehören Hunde zum Camping wie Nutella zum Brötchen.
Wege
Die Wege sind asphaltiert oder mit einer festen Schotterunterlage versehen und sind so allesamt mit dem Rollstuhl gut befahrbar. Von unserem Stellplatz aus ist die Strecke zum Waschhaus beträchtlich, sodass ich das Zuggerät für deren Bewältigung nutze. In einem näher gelegenen Waschhaus ist das barrierefreie Bad wohl schon länger gesperrt, wie ein Aushang aus dem letzten Jahr bescheinigt.
Sanitäre Anlagen
Das barrierefreie WC / Bad in dem Waschhaus, dass ich nutze, ist geräumig und mit fast allem ausgestattet, was das Rolli-Herz begehrt. Sauberkeit scheint hier selbstverständlich zu sein. Einen Schlüssel für das Bad gibt es an der Rezeption. Die Kaution von 50 Euro halte ich allerdings für sehr übertrieben.
Freizeit
Der See ist als Freizeitattraktion kaum zu toppen und so vergnügen sich viele Menschen stehend paddelnd, in Booten sitzend oder auf Luftmatratzen & Co. liegend auf dem Wasser.
Auf dem Campingplatz Strandcamping Waging am See werden allerhand Aktivitäten angeboten: Fußballgolf, Kinderanimation, Kino im Biergarten … Wer möchte, kann sich also unter seiner Markise weg oder aus seinem Vorzelt heraus bewegen und sich aktiv betätigen oder unterhalten lassen.
Es gibt gut beschilderte Radwege, zum Beispiel eine Runde um den Waginger See. Mit dem Zuggerät ist das gut machbar. Wegen der für das Oberbayrische typischen Topographie, freuen sich Radfahrende vermutlich über eine E-Unterstützung.
Einen Bade-Zugang für Rollstuhlfahrende am See habe ich nicht entdeckt. Schade, weil es aus meiner Sicht recht einfach umsetzbar wäre und die Freizeitmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen erweitern würde. Der Seegrund fällt sehr flach ab, sodass du aus der Ferne den Eindruck bekommen kannst, neben einem sehr bekannten Herren aus Nazareth können mittlerweile viele übers Wasser laufen. Im Ernst, die flache Uferneigung (zumindest am Stand des Campingplatzes) ist gerade für Kinder gut geeignet. Sie können nach Herzenslust im knietiefen Wasser planschen.
Restauration und Einkaufen im Strandcamping Waging am See
Der Campingplatz verfügt über ein Restaurant (Strandkurhaus) mit einer tollen Terrasse direkt am See. Zudem gibt es einen Biergarten mit Imbiss, ebenso mit einem herrlichen Blick aufs Wasser.
Der Camping-Supermarkt ist sehr gut sortiert. Zudem gibt es einen Shop für Campingbedarf, der alles führt, was der vergessliche Camper Zuhause hat liegen gelassen oder bisher noch nicht besaß. Alle Einrichtungen sind ebenerdig mit dem Rollstuhl zu erreichen, jedenfalls die Terrassen.
Personal
Das Personal vom Strandcamping Waging am See verdient satte fünf Sterne. Alle Menschen, mit denen wir zu tun haben sind freundlich und hilfsbereit. Du merkst einfach, dass dir hier alle eine schöne Zeit machen möchten. Und … sie schaffen das!
Als wir am Abreisetag unsere Markise einrollen und den Anhänger packen, hält ein freundlicher Mitarbeiter der Platzpflege und erkundigt sich nach unseren weiteren Plänen. Als ich ihm berichte, dass es uns nun weiter Richtung Venedig zieht, rät er mir eindringlich, die deutlich länger dauernde Route über den Großglockner und den Plöckenpass zu nehmen. „Macht`s des und ihr werde mich mich lieben! Lieben werdet ihr mich“, sagt er.
Wir machen das und – ohne Übertreibung – lieben ihn!
Fazit
Wer im Campingurlaub auf einen Rollstuhl angewiesen ist, kommt auf dem Campingplatz Strandcamping Waging am See gut zurecht. Der Campingplatz ist sehr gepflegt und der See ein natürliches Highlight. Unseren Stellplatz finde ich etwas enttäuschend, da habe ich schon oft viel besser gestanden. Komme ich wieder? Vielleicht.
Welche Erfahrungen hast du mit Campingplätzen gemacht? Hast du einen Tipp für einen guten, barrierefreien Platz irgendwo in Deutschland oder Europa? Schreib das sehr gerne in die Kommentare.
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Im Februar schon hatten wir die Reise nach Flandern und der Normandie geplant. Camping erfreut sich einer unglaublichen Beliebtheit und so ist es ratsam, sich frühzeitig um Stellplätze zu kümmern. Gerade weil leider die meisten Campingplätze immer noch nicht barrierefrei sind! Ein Zustand, der mich wirklich ärgert.
Wir schmücken unseren Camper mit ein paar Schafsfellen, packen unseren Anhänger und machen uns auf den Weg nach Nieuwpoort in Flandern. Wir haben eine Parzelle an der Yser, einem rund 78 km langen Küstenfluss im Grenzgebiet zwischen dem französischen und belgischen Flandern, auf dem Kompass Campingplatz gebucht.
Nieuwpoort, Flandern
Der Campingplatz ist schön angelegt, die sanitären Anlagen sind sauber und barrierefrei. Die Toilette ist mit Haltegriffen und die bodenebenen Dusche mit einem Duschsitz ausgestattet. Die Wege sind asphaltiert oder mit gut befahrbarem Schotter angelegt. Die Rezeption, ein Restaurant und ein kleiner Supermarkt sind stufenlos erreichbar.
Vom Campingplatz zum Stand sind es knapp sechs Kilometer, die sich über gut ausgebaute Radwege sehr gut zurücklegen lassen. Der Strand ist traumhaft breit, Dünen umsäumen den feinen Sand. Bis an den Strand geht ein asphaltierter Steg, der im unteren Teil jedoch von Sand bedeckt ist. Für mein Zuggerät stellt das kein Problem dar, wer aber ohne Antrieb unterwegs ist, dürfte seine liebe Mühe haben. Ich habe keine Ahnung, ob sich in der Nähe ein wirklich barrierefreier Strand befindet. Wir haben uns ohnehin nicht auf einen Badeurlaub eingestellt, insofern ist das für uns okay. Es ist auch so toll, das Meer zu sehen, zu hören und riechen.
Le Tilleul und Étretat, Normandie
Nach ein paar Tagen packen wir unsere sieben Sachen wieder zusammen und machen uns auf den Weg nach Le Tilleul in der Normandie. Le Tilleul ist eine französische Gemeinde mit etwa 690 Einwohnern im Département Seine-Maritime in der Region Normandie. Der gepflegte, wohl ganz neu renovierte Campingplatz Abijune ist sehr schön auf einem Hügel gelegen. Irgendwo auf der Website hatte ich etwas von Barrierefreiheit gelesen und den Platz gebucht.
Vor Ort zeigt sich, dass die mit einem tiefen, feinen Splitt neu angelegten Wege mit einem Rollstuhl gar nicht, mit einem Fahrrad schwer zu befahren sind. Selbst mein Zuggerät kapituliert, weil sich das Antriebsrad tief in den Untergrund fräst. Den Weg zur Toilette und Dusche kann ich nur mächtig Staub aufwirbelnd mit Zuggerät und kräftigem Schieben zurücklegen.
In der geräumigen „barrierefreien“ Toilette fehlen die Haltegriffe. Für mich ist das kein Problem, ich kann mir aber vorstellen, dass viele Rollstuhlfahrer damit nicht zurecht kommen. Der putzige, abklappbare Duschsitz in Miniature ist nur etwas für wagemutige Zeitgenossen. Ich probiere ihn aus und … fühle mich unsicher.
Der Betreiber kümmert sich wirklich rührend und versucht alles, um mir den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Er verspricht, hier in Zukunft nachzubessern und spezielle Stellplätze anzubieten. (Wenn ich ihn richtig verstanden habe.) Es lohnt sich also, den Platz in Zukunft im Auge zu behalten.
Irgendwie geht es ja immer und am Ende bin ich froh, dort zu sein. Schließlich liegt der Campingplatz ganz nur knapp drei Kilometer entfernt von Étretat, dem eigentlichen Ziel unserer Tour in die Normandie. Bekannt ist Étretat vor allem durch die steilen Felsklippen mit ihren außergewöhnlichen Felsformationen, die den Ort auf beiden Seiten umrahmen. Im Ort gibt es zahlreiche Hotels, Restaurants und Souvenirläden und ist damit auf den Tourismus ausgerichtet.
Der Weg nach Étretat ist zwar recht kurz aber steil. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, freut sich über eine Elektro-Unterstützung. Allerdings lohnt die Mühe! Wir genießen die Zeit dort sehr und die Landschaft ist atemberaubend.
Presles-et-Boves, Ardennes-Champagne
Auf dem Rückweg steuern wir für zwei Übernachtungen den Campingplatz Domaine de la Nature in Presles-et-Boves, rund 40 Kilometer vor Reims an. Keine Ahnung, was uns dorthin verschlägt. Außer Natur, einem schönen Kanal und viel Ruhe gibt es dort kaum etwas. Dennoch, der Platz ist schön gelegen, die sanitären Anlagen uralt aber sauber und recht barrierefrei. Der Preis? Unschlagbar.
Der Gastgeber ist unglaublich zuvorkommend und bemüht. So schmeißt er abends extra für uns Pfanne und Fritteuse an und zaubert leckere Cheeseburger mit Pommes. Klasse!
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Eigentlich hatten wir unseren Camper samt Anhänger schon Mitte Juli für verlängertes Campingwochenende im KNAUS Campingpark Koblenz startklar machen wollen. Doch irgendwann in den Tagen davor begann es zu regnen und im Verlauf passierte das, was später Jahrhundertflut bezeichnet wurde.
Der Campingplatz versank in den Fluten von Mosel und Rhein, die sich am Deutschen Eck vereinen. Der gebuchte Uferstellplatz wäre bestenfalls per Boot erreichbar gewesen. Per Webcam konnten wir uns live ein Bild der Lage vor Ort machen. Kurzum, der Campingplatz wurde geschlossen und wir verlegten unser Wochenende dort in den September. Schön, dass das unkompliziert möglich war.
Der KNAUS Campingpark Koblenz bietet einen sagenhaften Ausblick über Rhein und Mosel auf das Deutsche Eck und die Festung Ehrenbreitstein. Auch wenn wir bisher nur auf eher bescheidene Campingerfahrung zurückblicken, bisher haben wir nirgendwo schöner gestanden.
Für Fußgänger bietet sich eine Überfahrt mit der Fähre Liesel an. Das Schiff fährt direkt vom Campingplatz ab und legt am Deutschen Eck an. Eine schnellere Verbindung gibt es nicht. Leider sind weder Schiff noch der Weg dorthin barrierefrei und somit für Rollstuhlfahrer ungeeignet.
Mit dem Fahrrad und Rollstuhl mit Zuggerät waren wir jedoch auch in ein paar Minuten in der Koblenzer Altstadt und am Deutschen Eck.
Bei schönem Wetter bietet sich eine Rast auf einer der Terrassen der zahlreichen Restaurants, Biergärten und Cafés an. Die breit angelegten Straßen und Wege lassen allen Besuchern genügend Platz und obwohl an diesem Wochenende viele Menschen unterwegs waren, hatten wir kein Gefühl der Enge.
Der KNAUS Campingpark ist für Rollstuhlfahrer gut geeignet. Die barrierefreien Bäder sind recht modern und wir haben sie einigermaßen sauber vorgefunden. Die Wege auf dem Platz sind asphaltiert und gut befahrbar. Die Uferstellplätze bieten einen grandiosen Ausblick.
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Schön, dass du da bist. Willkommen auf HandiCaptain.de!
Mach es dir bequem und schau dich in aller Ruhe um. Viel Spaß und neue Erkenntnisse wünsche ich dir.
Camping im Rollstuhl. Geht das? Interview für SWR3
Camping im Rollstuhl Geht das? Ja, das geht sehr gut! ☀︎⛳︎ SWR3 Push, 20.01.2024, Interview mit SABRINA KEMMER Wie barrierefrei sind Plätze in den Urlaubsregionen tatsächlich? Welche Erfahrungen habe ich gemacht und was ist mein Lieblingfeature in meinem Campingbus?
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